Was vom Weg bleibt? Der Wunsch, ihn noch einmal und dann an einem Stück zu laufen, am besten allein, wie es die Pilger zu allen Zeiten taten. Der Idee, weiterzulaufen, nach Fulda und dann über Würzburg und Rothenburg nach Speyer und Metz. Oder über Frankfurt und Trier mit einem Abstecher nach Köln und weiter Richtung Aachen, wie Mönch Hermann vor einem halben Jahrtausend. Dankbarkeit stellt sich ein beim Gedanken an die vielen Helfer, die den Weg jährlich neu beschildern, die Beschreibung aktuell halten und die ihre Türen ganz selbstverständlich für Wanderer öffnen. Und das oft auf der Basis einer Spende, deren Höhe selbst gewählt werden kann.
Was bleibt, sind auch die Eindrücke von einem Stück Mitteldeutschland, das ich ohne den Pilgerweg nie besucht hätte. Kleine Städte und winzige Dörfer, verbunden durch den Weg und eine lange Geschichte. Der gemeinsame Weg hat mich auch meinen Freunden näher gebracht. Wir wollen weiterlaufen, so viel ist sicher, wir wissen nur noch nicht, welchen Weg wir uns als nächstes vornehmen.
WAS PILGER WISSEN SOLLTEN
Wandern auf den Spuren der Jakobspilger, und das fast vor der Haustür – auf der Via Regia in Mitteldeutschland geht das auch etappenweise. Die mittelalterliche Handelsstraße wurde 2003 zwischen Görlitz und Vacha als ökumenischer Pilgerweg eingerichtet. Er gehört seitdem zum stetig wachsenden Netz der Jakobswege in Europa, die im spanische Santiago de Compostela am Grab des Heiligen zusammenlaufen.
Das Handbuch enthält neben einer Wegbeschreibung mit Herbergsadressen viele Zusatzinformationen zur Orts- und Landesgeschichte. Das Buch kostet zwölf Euro plus Versandkosten und kann im Internet bestellt werden www.oekumenischerpilgerweg.de. Aktuelle Ergänzungen werden als Download zur Verfügung gestellt.
Der Pilgerausweis ist der Schlüssel zu den Herbergen und dem Pilgerhandbuch des Vereins Ökumenischer Pilgerweg beigelegt. Einzeln kostet er zwei Euro. Die Stationen der Reise werden per Stempel in den Herbergen und von vielen Kirchgemeinden dokumentiert.