Eila Digitaler Dämmerschoppen schlägt alle Erwartungen

Karl-Heinz Hofmann
Der erste digitale Dämmerschoppen der Bürger in Eila auf Initiative der Bürgergemeinschaf(f)t Pressig stieß auf enorme Resonanz. Fast 75 Prozent der Haushalte waren zugeschaltet. Foto: /Karl-Heinz Hofmann

Wie tauscht man sich in Zeiten der Pandemie über wichtige Entwicklungen aus? Die PressigerBürgergemeinschaf(f)t startete einen Versuch und erntete viel Zuspruch.

 
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Eila - Die Bürgergemeinschaf(f)t Pressig (BGP) hat die erste Bürgerinformation in Form eines digitalen Dämmerschoppens durchgeführt. Eingeladen waren die Bürger aus Eila. Und mit so einer großen Resonanz hatte wirklich niemand von den Organisatoren gerechnet. Da zu einem richtigen Dämmerschoppen auch ein Bier gehört, war es den Organisatoren klar, dass jeder Teilnehmer auch in diesen Genuss kommen sollte. So wurde dann jedem kurz vor Beginn des Dämmerschoppens kontaktlos ein Bier vor die Haustür gestellt.

Die Einladungen zum digitalen Stammtisch waren im Voraus online und per Handzettel ergangen. Das Resultat der Rückmeldungen war überwältigend: 75 Prozent der Haushalte wollten es versuchen, in dieser digitalen Runde dabei zu sein. Manch einer baute da auf die Hilfe des Nachwuchses. Die Altersstruktur der Teilnehmer erstreckte sich vom Kleinkind bis zum 75-Jährigen, was zeigt, dass das Interesse an Kommunalpolitik in der kleinen Gemeinde hoch und wohl auch altersunabhängig ist.

Nachdem die Technik eingerichtet war und die Leitungen standen, ging es dann los. Marktgemeinderat Heiko Kopp informierte zunächst über die Bürgergemeinschaf(f)t Pressig und die aktuellen Themen im Marktgemeinderat. Über den Schutzwald berichtete im Anschluss sein Ratskollege Thomas Günther. Leider konnte Günther hier keine positiven Nachrichten übermitteln. Sein über ein Jahr andauernder Einsatz mit Kontakten und Diskussionen mit vielen Stellen bis hin zur Bayerischen Landwirtschaftsministerien Michaela Kaniber habe bislang keinen Erfolg gehabt. Lobesworte fand er trotzdem für die gute Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Pressig und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kulmbach, insbesondere mit Dr. Michael Schmidt und Andreas Sommerer.

Schulwald wird revitalisiert

Mehr Erfolg habe man dagegen mit der Revitalisierung des im Eilaer Waldgebiet schon existierenden Schulwaldes verzeichnet, so Günther. Durch die Anregung der BGP habe man erreicht, dass unter Einbringung eines Nutzungskonzeptes, auf das sich mehrere Organisationen geeinigt hätten, nun in diesem Jahr der Schulwald revitalisiert werden könne und vor der Auflösung gerettet worden sei.

Größerer Diskussionsbedarf bestand dann beim Thema Straßenbau. In Eila soll die Ortsdurchfahrt erneuert werden; zudem steht der Ausbau der Kreisstraße KC 3 von Pressig nach Eila an. Dort soll auch ein neuer Gehweg entstehen. Die Moderation zu diesem Thema lag bei Thomas Günther und Marktgemeinderätin Andrea Andera, die sich seit Jahren für die Schaffung eines Gehweges entlang dieser viel befahrenen Straße, vor allem zum Schutz der Kinder, einsetzt. Die rege Diskussion und Nachfragen der Bürgerinnen und Bürger zeigten, dass dieses Thema auch den Eilaern unter den Nägeln brennt. Man zeigte sich demnach auch dankbar gegenüber dem Landkreis Kronach, dass es wohl bald mit der Baumaßnahme losgehen kann.

Ein weiteres Thema war in diesem Zusammenhang beim digitalen Dämmerschoppen auch der Hochwasserschutz. Im Jahr 2016 war Eila an zwei Tagen hintereinander überschwemmt worden. Für solche Ereignisse gebe es externe Hilfe in Form der Organisation „Bodenständig“ mit staatlicher Unterstützung, ließen die Veranstalter wissen.

Am Ende zeigten sich die Teilnehmer von dieser Veranstaltungsform begeistert. Gerade in der Pandemie- Zeit, wo öffentliche Treffen nicht möglich seien, sei es schön gewesen, sich wieder mal zu sehen, zu hören und über aktuelle Themen zu diskutieren. Auch das Fazit der BGP fiel durchweg positiv aus.

„Solche Gesprächsrunden, in denen man Alt und Jung einbezieht, sollten Schule machen, denn nur die in der Gesamtheit der Bevölkerung diskutierten, besprochenen und erklärten Themen dienen einer positiven Gemeindeentwicklung“, hieß es am Ende. Und man war sich einig, dass der digitale Dämmerschoppen nicht der letzte in Eila bleiben soll und wird.

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