Eine Verwechslung kurz vor dem Start rettet Heike Schleicher im wahrsten Sinne des Wortes den Hintern. Sie nahm am Wochenende in Nizza an den Weltmeisterschaften im Hyrox teil. Einem Sport, beim dem acht nicht zu verachtende Workouts an verschiedenen Stationen absolviert werden müssen – dazwischen wird gelaufen. Jeweils ein Kilometer auf Zeit. Heike Schleicher spricht noch vor der Startaufstellung ein ihr völlig fremder Mann an. Er sieht auf ihrem Trikot den Namen „Heike“ und denkt wohl, sie sei eine andere. Er meint, sie müsse bei der letzten Übung, den Wall-Balls, aufpassen. Die Schiedsrichter dort nehmen es ganz genau. Bei einem Wall-Ball wird ein sechs Kilo schwerer Medizinball vor dem Körper auf eine Höhe von 2,75 Meter aus einer Kniebeuge heraus an ein Schild geworfen, das die Berührung elektronisch misst. Diese elektronische Messung ist neu. Der Schiedsrichter muss sich demnach nun nur noch auf die richtig ausgeführte Kniebeuge konzentrieren. „Der Mann meinte, dass man da richtig tief in die Hocke gehen muss. Sonst lässt der Richter das nicht gelten. Und dass es besser wäre, sich da einen Würfel hinstellen zu lassen, den man dann für sich selbst spürbar mit dem Po berührt. Als ich merkte, dass bei den ersten 50 Würfen schon zehn ungültig waren, habe ich mir tatsächlich den Würfel geben lassen“, erzählt die 55-jährige Kronacherin und ist dem unbekannten Tippgeber unsagbar dankbar. Denn die 100 Wall-Balls haben sie am Samstag tatsächlich ihre letzten Kraftreserven gekostet.
Ein besonders harter Wettkampf WM-Teilnahme mit Hindernissen
Bianca Hennings 11.06.2024 - 18:30 Uhr