Ein Buch, das Mut macht: Liebevolles aus der Kinderwelt - Coburg

Ein Buch, das Mut macht Liebevolles aus der Kinderwelt

Maja Engelhardt 18.05.2022 - 21:22 Uhr

Ein Buch, das Mut macht: Liebevolles aus der Kinderwelt — Patrick Sünkel Foto: /privat

Patrick Sünkel liegt wahre Freundschaft am Herzen. Über das Thema hat er ein Kinderbuch geschrieben. Emotional und mit realem Bezug.

Wirkliche Freunde. Solche, die für einen da sind. Die mal nachts aufschlagen können, wenn sie Sorgen haben oder Hilfe brauchen. Die beim Umzug mit anpacken. Ein offenes Ohr haben. Keine, die man nur von Facebook oder Whatsapp-Gruppen kennt, sondern reale. Um diese geht es in einem kleinen Buch, das aus mehreren, miteinander verbundenen, Geschichten besteht. Geschrieben von Patrick Sünkel, hauptberuflich Heilerziehungspfleger und im Kindergarten tätig und „nebenbei“ schreibend unterwegs. „Sind Freunde Helden?“ heißt sein, gut 59 Seiten umfassendes und von Miriam Danner illustriertes Werk, das von zwei Jungen und zwei Mädchen erzählt, die Aufregendes miteinander erleben und auch so manche Schwierigkeit überstehen müssen.

In kindgerechter Sprache mit kurzen, einprägsamen Sätzen erzählt der Tüschnitzer die spannende Geschichte von Jella, Fanny, Leon und Ben. Schnörkellos und ohne zu beschönigen, greift er das ganz normale Alltagsleben Heranwachsender auf, deren Abenteuerlust, die Freude am Fußball, aber auch an Büchern. Und wechselt dann abrupt zu ernsten Themen: Der Frust über ein Handspiel in der wichtigen Partie, und der Tod der Oma spielen eine große Rolle. Doch Patrick Sünkel zieht in seinem Büchlein seine Leser nicht herunter oder versucht, mit erhobenem Zeigefinger zu erziehen.

Er macht vielmehr Mut und spendet Trost. Mit liebevollen Worten zeigt er Wege aus traurigen Situationen, lässt die Vierertruppe das tun und zeigen, was ihm auch im wirklichen Leben wichtig ist: Das füreinander Dasein. „Freunde sind etwas unendlich Wertvolles, das durfte ich selbst lernen und erfahren“, formuliert er dankbar und fügt hinzu, dass dieses Buch ohne seine eigenen nicht entstanden wäre. Gerade in dieser schnelllebigen Zeit seien sie besonders wichtig.

Seine Textideen stammen oft aus seinem direkten Umfeld, Inspiration gibt die elfjährige Tochter. „Ich schaue, was in ihrer Lebenswelt gerade vor sich geht“, erläutert er, „diese Fantasiewelt, in der Kinder häufig leben, ist genau meins.“ Der Nachwuchs fungiert auch als Testperson, und „prüft“, ob das, was Patrick Sünkel schreibt, verstanden wird und gefällt. Und das eben auch bei schwierigen Themen, wie der Verarbeitung eines Todes.

„Jeder hat seine eigene Art, zu trauern“, meint Sünkel und beschreibt dies deutlich in dem Buch. Freundschaft, Unterstützung und Vertrauen stehen immer wieder im Vordergrund. Auf den letzten Seiten erhalten die Leser noch einmal ganz kompakt ein Feuerwerk an Mut machenden Worten, Trost spendenden Sätzen und viele, viele Tipps für den Umgang mit Schicksalsschlägen im Alltag. Und die sind durchaus auch für Erwachsene geeignet.

• Patrick Sünkel:

„Sind Freunde Helden?“