Das Gebäude wurde einst knapp außerhalb der Stadtmauer am sogenannten Heldburger Tor errichtet; von einem „findigen Gastwirt“, wie es auf einer Infotafel heißt, die die Stadt hat an der historischen Immobilie anbringen lassen. Denn Stadttore wurden nachts geschlossen; Reisende, die zu spät kamen, hatten das Nachsehen. Fridolin Hoffmann allerdings kam erst sehr viel später in den Besitz des Hauses. Wie es dazu kam, hat er selbst dokumentiert, in einer vierseitigen Chronik. Kopien davon haben sich in der Praxis von Thomas Kreisler erhalten, der seit vielen Jahren seine Hausarztpraxis im Erdgeschoss des Hauses eingerichtet hat. Dort schreibt Fridolin Hoffmann im Jahr 1914 auf Papierbögen, die das Anwesen als Geschäft für „Kolonial-, Material-, Eisen-, Kurz- und Galanteriewaren“ ausweisen. Das Haus stammte aus der Familie seiner Ehefrau Klara, die er im Februar 1892 heiratete. Doch dann notiert er: „Nach eineinhalbjähriger glücklicher Ehe starb leider meine innigst und heißgeliebte Frau am 11. September 1893 zwei Tage vor ihrem 26. Geburtstag.“ Der Fridolin Hoffmann pflegte fortan die Tante seiner Frau und erhielt von ihr das Haus zum Eigentum. Er selbst blieb Witwer – und widmete sich liebevoll der Umgestaltung seines Hauses.