Einbahnstraßen in Coburg Freie Fahrt für Radler?

Einbahnstraße frei: Was in der Webergasse bereits gilt, soll bald schon in der ganzen Stadt die Regel sein – wenn es nach Pro Coburg und den Grünen geht. Foto: Frank Wunderatsch

Seit kurzem dürfen Radfahrer die Webergasse aus beiden Richtungen durchfahren. Pro Coburg und Grüne fordern nun: Alle Einbahnstraßen öffnen!

 
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Coburg - Die Webergasse soll nur der Anfang gewesen sein – zumindest wenn es nach Pro Coburg und den Grünen geht. Die Einbahnstraße, etwa 200 Meter lange, fünf Meter breite Fahrbahn, drei Meter in der Durchfahrt, darf seit kurzem von Radfahrern auch aus Richtung der Judengasse durchfahren werden. Hintergrund der Entscheidung durch den Senat für Stadt- und Verkehrsplanung sowie Bauwesen war eine Anregung des Bundesverkehrsministeriums, vor Ort die Öffnungsmöglichkeit von Einbahnstraßen zu prüfen. Auch die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern legt bei ihrer Zertifizierung großen Wert darauf. Bekanntermaßen schielt die Stadt Coburg seit geraumer Zeit auf das Gütesiegel – bis dato mit überschaubarem Erfolg.

Nun wollen die Fraktionen um die Vorsitzenden Jürgen Heeb (Pro Coburg) und Wolfgang Weiß (Grüne) die Ausnahme (Webergasse) zur Regel machen. In einem gemeinsamen Stadtratsantrag fordern die beiden, sämtliche Einbahnstraßen in Coburg „grundsätzlich für Radverkehr zu öffnen“. Ordnungsamt und Polizei müssten die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer sicherstellen. „Ausnahmen von dieser Regelung“, so heißt es in dem Antrag, „sind explizit zu begründen.“

„Schafft Klarheit und Verlässlichkeit“

Zur Erläuterung schreiben Pro Coburg und Grüne: „Seit 2001 dürfen Städte für den Radverkehr Einbahnstraßen freigeben.“ Markiert würden die so geöffneten Straßen mit einem „Fahrrad frei“-Schild oder einem Fahrrad-Piktogramm mit Pfeilen in beide Richtungen. Zu finden seien diese direkt unter dem Schild „Einbahnstraße“ bzw. dem Schild „Einfahrt verboten“. „Trotzdem“, so das Urteil der beiden Fraktionen, „verhalten sich beide Seiten nicht immer korrekt und die Verkehrsregeln sind auch nicht immer allen Verkehrsteilnehmenden klar. Eine Öffnung aller Einbahnstraßen schafft Klarheit und Verlässlichkeit und lässt sich eindeutig kommunizieren. Dies trägt zur unmittelbaren Verkehrssicherheit aller Beteiligten bei.“

Im Zuge der Entscheidung im April, die Webergasse in beide Richtungen für Radfahrer freizugeben, bewerteten das übrigens nicht alle Beteiligten so: Polizei und Ordnungsamt kritisierten das Vorhaben – vor allem aus Sicherheitsaspekten. Die nächste Sitzung des Stadtrats ist für Donnerstag kommender Woche angesetzt.

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