Während der Einzelhandel in Deutschland mäßige Umsätze beklagt, liefen die Geschäfte bei Douglas zuletzt wieder besser. Im abgelaufenen Geschäftsjahr legte das Unternehmen um 12 Prozent zu und erzielte einen Rekordumsatz von 4,1 Milliarden Euro. Nach Verlusten im Vorjahr (Minus 313,8 Millionen Euro) schrieb Douglas unter dem Strich wieder schwarze Zahlen (16,7 Millionen). Laut den Marktforschern von YouGov übertrafen die Ausgaben der Verbraucher bei Douglas 2023 wieder das Vor-Corona-Niveau. Markenexperte Fassnacht sieht auch deshalb gute Chancen für die Aktie. Douglas sei eine starke, positiv besetzte Marke und erster Anlaufpunkt für Beauty-Produkte in den Innenstädten. "Die machen einen guten Job. 30 Prozent der Umsätze werden online erzielt, das ist sehr ordentlich."
Douglas hat zuletzt schon angekündigt, weiter expandieren zu wollen. Bis 2026 will man die Umsatzmarke von fünf Milliarden Euro knacken. Bis dahin sollen mehr als 200 neue Standorte eröffnet werden, knapp die Hälfte davon in Mittelosteuropa. Zudem ist geplant, 400 bestehende Filialen zu modernisieren. Während der Pandemie hatte Douglas Hunderte Geschäfte geschlossen. Europaweit gibt es aktuell 1850 Filialen in 22 Ländern.
"Schön, dass Sie wieder da sind"
Am Läuten der Börsenglocke am ersten Handelstag nahm nicht nur der Douglas-Vorstand teil. Auch etwa 150 Mitarbeiter waren am frühen Donnerstagmorgen - ausgestattet mit mintfarbenen Poloshirts und Börsenglöckchen - von der Konzernzentrale in Düsseldorf nach Frankfurt gefahren. Dort begann der Tag um kurz nach 8.00 Uhr mit einem Fototermin bei den Bronze-Skulpturen von Bulle und Bär, den Symbolfiguren der Börsianer. "Schön, dass Sie wieder da sind", sagte Deutsche-Börse-Vorstand Thomas Book im Handelssaal mit Blick auf die Rückkehr auf das Börsenparkett.
Viel Aufmerksamkeit erhält der Douglas-Börsengang auch deshalb, weil es zuletzt nicht viele andere gab. Nach dem Panzer-Zulieferer Renk ist es in Frankfurt erst der zweite Börsengang in diesem Jahr und der erste, bei dem auch Privatanleger angesprochen werden. In Deutschland ist die Zahl der Börsengänge schon seit Jahren niedrig. Dass zuletzt immer weniger Firmen den Schritt wagten, lag auch am lange schwierigen Umfeld. Die weltweiten Konfliktherde, Pandemie sowie steigende Inflation und Zinsen drückten auf die Stimmung. Zuletzt aber geriet die Börse in Schwung, der Dax eilte von Rekord zu Rekord - ein günstiges Fenster für Börsengänge.