Einzigartiges Biotop „Grünes Band“ soll Welterbe werden

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Grünes Band zwischen Mitwitz und Neustadt bei Coburg Foto: (C) Dr. Otmar Fugmann/Dr. Otmar Fugmann

Wo einst an der innerdeutschen Trennlinie Wachtürme standen und Grenzposten ihre Dienst taten, ist ein einzigartiger Biotop-Verbund entstanden. Für die Region wäre der Welterbe-Status auch von kultureller Bedeutung.

 
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Die Kultusministerkonferenz hat der UNESCO vorgeschlagen, das „Grüne Band“ in die Welterbeliste aufzunehmen. Bei einer Sondersitzung wurde bereits Anfang dieser Woche ein entsprechender Beschluss gefasst. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der 1989 den Biotopverbund entlang des früheren Grenzstreifens zwischen der BRD und der DDR initiiert hatte, wertet die Entscheidung als „ein starkes Signal“. Damit könnte das „Grüne Band“ die erste „gemischte Welterbestätte“ Deutschlands mit Natur- und Kulturwerten werden, betonte der BUND-Ehrenvorsitzende Hubert Weiger in München.

Die „brutalste Grenze der Welt“

Das „Grüne Band“ sei „die brutalste Grenze der Welt“, die friedlich zu Fall gebracht worden sei. Mit dem Beschluss der Kulturministerkonferenz werde nicht nur der Naturschutzwert als „Hotspot der Biodiversität“ bestätigt, sagte Weiger. Es werde auch seine Bedeutung als „lebendiges Monument und Erinnerungslandschaft“ der deutsch-deutschen und europäischen Geschichte gewürdigt: „Es ist dem Prädikat Welterbe der Menschheit absolut würdig.“

1400 Kilometer Zeitgeschichte

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, sagte, Kulturrat und BUND arbeiteten seit Jahren bereits zusammen, um die Nominierung des „Grünen Bandes“ als gemischte UNESCO-Welterbestätte voranzubringen. Als außergewöhnlicher Ort für heutige und kommende Generationen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit, sei an dem 1400 Kilometer langen Streifen Zeitgeschichte unmittelbar erlebbar und Erinnerung möglich. Es sei „sehr erfreulich, dass nach der Umweltministerkonferenz auch die Kulturministerkonferenz die Dialektik von Natur und Kultur als die Stärke des ,Grünen Bandes‘ erkannt hat“, sagte der Kulturrat-Geschäftsführer.

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