Blitzeis hat die Straßen in vielen Teilen Bayerns in gefährliche Rutschbahnen verwandelt. Zahlreiche Unfälle ereigneten sich, mindestens drei Menschen starben. Auch in Oberfranken hat es gekracht.
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In den Morgenstunden verunglückten mindestens drei Menschen tödlich. Auf der Autobahn 92 in Niederbayern starben ein 41-Jähriger und seine 38 Jahre alte Beifahrerin, als er mit seinem Auto im Bereich Landshut in einen querstehenden Lastwagen krachte.
Auf der A3 bei Regensburg ereigneten sich auf einer Strecke von zehn Kilometern mehr als zehn Unfälle. Dabei kam mindestens ein Mensch ums Leben. Der 59-Jährige aus dem Landkreis Schwandorf war nach Polizeiangaben mit seinem Wagen unter einen vorausfahrenden Lastwagen geraten.
In ganz Oberfranken registrierte die Polizei etwa 20 witterungsbedingte Einsätze - unter anderem verunglückten Fußgänger und Radfahrer auf glatten Wegen und Straßen. Bei Verkehrsunfällen gab es Leichtverletzte und Blechschäden. Bei Bischofsgrün im Landkreis Bayreuth kam ein Lastwagen von der B303 ab.
Gegen das Räumschild eines Schneepfluges ist am Dienstagabend ein 54-Jähriger in Stammbach im Hofer Land gefahren. Um 17.20 Uhr war ein 43-Jähriger mit dem Schneepflug am Landscheidbühl mit Streuarbeiten beschäftigt. An der Einmündung zur Kulmbacher Straße wollte er wenden und wieder zurückfahren.
Dabei erkannte er den VW-Bus des 54-Jährigen, der auf der Kulmbacher Straße stadtauswärts fuhr, und hielt sein Gefährt an. Der Fahrer des VW-Busses erkannte aber das Räumschild, das etwa einen Meter in die Fahrbahn ragte, zu spät.
Der Schaden am VW-Bus liegt bei etwa 3000 Euro. Der Schneepflug kam unbeschadet davon, berichtet die Münchberger Polizei abschließend.
Ein 42-Jähriger war bereits am Dienstagmorgen am Kleinen Waldstein im Hofer Land mit seinem Audi von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Der Fahrer war um 10.25 Uhr von Kirchenlamitz in Richtung Benk unterwegs gewesen. Auf einer Gefällstrecke geriet der Wagen im Bereich einer langgezogenen Rechtskurve außer Kontrolle und kam nach rechts von der Fahrbahn ab.
Dort krachte das Fahrzeug gegen einen Baum und blieb total beschädigt im Seitenstreifen liegen. Nach dem Aufprall klagte der Fahrer über Schmerzen im Nackenbereich. Eine Besatzung des Rettungsdienstes kümmerte sich um den Mann. An dem Wagen entstand ein Schaden in Höhe von rund 10.000 Euro.
Dass auch Winterreifen nicht unbedingt davor schützen, in den Leitplanken zu landen, musste am frühen Mittwochmorgen ein 43-jähriger Mann aus Sachsen auf der A93 erfahren. Er war um 3.30 Uhr mit seinem Wagen bei Rehau im Landkreis Hof in Richtung Norden unterwegs, als das Auto bei überfrierender Nässe und Eisregen die Bodenhaftung verlor und mehrfach gegen die Leitplanken prallte.
Der Sachse konnte seinen beschädigten Wagen noch von der Autobahn fahren und sich somit aus der Gefahrenzone bringen. Weder der Mann noch sein 46-jähriger Begleiter wurden verletzt. Der Schaden: mindestens 10.000 Euro.
Ebenfalls am frühen Mittwochmorgen im Hofer Land kam ein 56-jähriger Autofahrer auf der eisigen Fahrbahn im Döhlauer Ortsteil Tauperlitz von der Straße ab. Er prallte in die Leitplanke. Der Fahrer blieb unverletzt.
Sein Fahrzeug musste jedoch abgeschleppt werden. Der Schaden liegt bei 5500 Euro. Wie die Rehauer Polizei weiter berichtet, kam es in deren Dienstgebiet zu zahlreichen weiteren glatteisbedingten Einsätzen.
Das Nachrichtenportal „Tag 24“ berichtet von einem heftigen Unfall auf der A72 bei Großzöbern im Vogtland. Ein Auto war von der Spur abgekommen und überschlug sich. Der Fahrer und seine Beifahrerin wurden laut dem Portal schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Der Landkreis Wunsiedel blieb von Unfallfolgen wegen überfrierender Nässe weitestgehend verschont. Zumindest hielten sich die Unfälle in Grenzen, wie die Polizei auf Nachfrage am frühen Mittwochnachmittag mitteilte. Die Inspektion Wunsiedel vermeldete einen kleineren Unfall. In Niederlamitz touchierte ein Fahrzeug des Räumdienstes leicht einen Gartenzaun.
Im Bereich der Polizeiinspektion Marktredwitz begann der Mittwoch gleich mit einem Glätteunfall: Ein 20-Jähriger war in der Vielitzer Straße in Selb mit seinem Auto ins Rutschen gekommen. Die Rutschpartie endete ohne Verletzungen in einem Gartenzaun. Allerdings war der Sachschaden mit geschätzten 18.000 Euro hoch, da die komplette Fahrzeugfront verformt war und das Auto abgeschleppt werden musste. Zusätzlich entstand am Gartenzaun ein Schaden von etwa 2000 Euro.
Wohl mit seine ersten Erfahrungen auf winterlichen Straßen machte ein 18-Jähriger auf der A93. Der junge Mann aus Marktredwitz war am Mittwoch gegen 7.30 Uhr bei Schönwald mit seinem Auto etwas zu weit links unterwegs. Auf dem Schneematsch verlor der Wagen die Bodenhaftung, geriet ins Rutschen und krachte in die Schutzplanke.
Mit einem Blechschaden von mindestens 5000 Euro konnte der Marktredwitzer den Wagen am rechten Fahrbahnrand zum Stehen bringen. Verletzt wurde niemand. Eine Bußgeldanzeige wegen nicht angepasster Geschwindigkeit bei winterlicher Fahrbahn bleibt dem 18-Jährigen indes nicht erspart.
Im Landkreis Tirschenreuth mussten Autofahrer in den Morgenstunden zum Beispiel in Gebiet Waldershof dickere Eisschichten von den Autos kratzen, die Fahrweise war anschließend aber offensichtlich gut an die Bedingungen angepasst. Denn die Polizeiinspektion Tirschenreuth meldete am frühen Mittwochnachmittag auf Nachfrage: „Bei uns sind keine witterungsbedingten Unfälle eingegangen.“.
Ein 24-jähriger Mann aus Rehau hat am Mittwoch gegen 9.30 Uhr kurz nach dem Wurlitzer Ortseingang auf eisglatter Fahrbahn die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Laut Polizei rutschte er in einer Kurve gegen einen Leitpfosten und ein Verkehrsschild. Am Auto entstand ein Schaden in Höhe von etwa 500 Euro. Der Fahrer blieb unverletzt.
Ein weiteres Mal rutschte ein Auto am frühen Mittwochmorgen beim Döhlauer Ortsteil Tauperlitz die Hauptstraße hinunter und blieb erst in der Senke an einer Leitplanke stehen. Der 60-jährige Fahrer blieb unverletzt. Der Schaden am Auto wird auf 6500 Euro geschätzt.
In einigen Gegenden Bayerns fiel der Präsenzunterricht an den Schulen aus, etwa in den kreisfreien Städten Ansbach und Weiden in der Oberpfalz sowie in den Landkreisen Ansbach, Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim und Neustadt an der Waldnaab. Beim Zugverkehr gab es dagegen nach Angaben der Bahn keine witterungsbedingten Einschränkungen.
"Der Regen kommt runter, fällt auf den eiskalten Boden und ist sofort gefroren", erläuterte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes zum Blitzeis. Im Süden des Freistaats verwandelte sich der Regen im Laufe des Morgens in Schnee. Auch weiter nördlich sollte der Regen allmählich nachlassen. Für die kommenden Tage kündigte der Wetterexperte einen klassischen Wintermix an aus Nebel, Hochnebel und einigen Wolkenlücken, vor allem Richtung Alpen und in den Mittelgebirgen.