Eishockey Haßfurter wehren sich tapfer

Ralf Naumann

Eishockey-Landesligist ESC Haßfurt unterliegt in zwei Testspielen Teams aus Schweinfurt und Berlin.Jedoch zeigen Sramek & Co. in beiden Partien ansprechende Leistungen.

 
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Haßfurt - Zwei Partien vor eigenen Fans, zwei Niederlagen. Sechs Tore erzielt, zwölf kassiert. Die Bilanz der Haßfurter Hawks nach ihrem „Doppelheimspielpack“ fühlt sich aber nur auf den ersten Blick enttäuschend an. Immerhin standen bei den Testspielen des Eishockey-Landesligisten mit den Schweinfurter „Mighty Dogs“, die am Freitagabend nach der Niederlage eine Woche zuvor diesmal mit 4:2 (1:0, 2:2, 1:0) die Oberhand behielten, sowie FASS Berlin (die Bundeshauptstädter siegten 23 Stunden später bei ESC Haßfurt deutlich mit 8:4 (0:1, 4:0, 4:3) zwei höherklassige Kontrahenten auf dem Eis im Stadion Am Großen Anger.

Für Martin Reichert, in seiner Funktion als „Teamchef“ wieder auf der Spielerbank beim ESC präsent, war das zweite Derby binnen sieben Tagen „im Prinzip ein ähnliches Spiel“ wie vor einer Woche. Und dass die Hausherren diesmal als Verlierer vom Eis mussten, sei kein Beinbruch. „Es kann immer für beide Seiten gut ausgehen“, so der Sylbacher, der vielen jungen Spielern viel Eiszeit gab, für die die 1. Mannschaft immer noch Neuland ist. „Da muss man bestimmte Fehler auch ertragen können, ebenso, dass man so eine Partie mal verliert. Dafür ist die Vorbereitung schließlich da.“

Offenes Derby

Immerhin sahen die diesmal 683 Zuschauer bei teils dichtem Bodennebel ein bis zum Ende offenes Derby, welches die Mannschaft von ERV-Coach Andreas Kleider durch Treffer des zurückgekehrten Bobby Hood (31./59.), Alexander Asmus (11.) sowie Christian Masel (33.) letztlich für sich entschied. Die „Hawks“ dagegen konnten Schweinfurts Schlussmann Benedict Roßberg diesmal nur zwei Mal bezwingen. Die Haßfurter Tore erzielten zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich Jakub Sramek (25.) sowie zum 2:3-Anschluss (39.) Sturmpartner Michael Stach.

Schweinfurts Kapitän Kevin Marquardt machte den Sieg auch an „vielen Kleinigkeiten“ fest, die beim ersten Aufeinandertreffen noch nicht geklappt hatten. „Wir haben heute das kleine Zeug richtig gemacht“, sagte der Angreifer. „Zweiter Mann zum Tor, Scheiben spielen, schnell spielen. Das hat heute einfach besser funktioniert und war der ausschlaggebende Punkt.“

Rund 300 Zuschauer

Am Samstag kamen die Gäste aus Berlin nach einem verlorenen ersten Abschnitt (das Haßfurter 1:0 erzielte Dominik Tobola bei doppelter Überzahl, 5.) im weiteren Verlauf immer besser in Fahrt. Nach einem für die Hawks chancenlosen zweiten Drittel (die Weddinger zogen auf 1:4 davon) sahen die gut 300 Zuschauer noch ein ausgeglichenes Torfestival in den letzten 20 Minuten. Zwar musste ESC-Goalie Timo Jung in dem insgesamt munteren Spiel weitere vier Mal hinter sich greifen, doch diesmal trafen auch seine Vorderleute: Jakub Sramek, Timo Zürcher und Daniel Hora sorgten für die ESC-Tore.

„Wir hatten zwischendrin mal schwere Beine. Hintenraus müssen wir sicher etwas stabiler stehen. Doch am Ende haben wir Gott sei dank noch ein paar Buden gemacht und gezeigt, dass wir offensiv auch gut sein können“, lautete das Fazit von Jung, der dem „starken und cleveren Gegner“ ein Lob zollte und seiner Mannschaft bescheinigte, sich „gut auf der Affäre gezogen“ zu haben.

Am kommenden Freitag gibt es kurzfristig eine weitere sicherlich interessante Eishockeypartie in Haßfurt zu sehen. Gegner ist dann um 19.30 Uhr die Oberligamannschaft des Höchstadter EC.

Statistik der Spiele

Haßfurt – Schweinfurt

ESC Haßfurt: Hetzel, Jung – Hora, Thebus, Stahl, Hertwich, Müller, Finzel – Stach, Düsel, Krein, Sramek, Trübenekr, Tobola, Büchner, Dietrich, Zürcher, Kratschmer, Finger.

ERV Schweinfurt: Hesselbach, Roßberg – Kleider, Hegenbarth, Akers – Bourne, Heckenberger, Schlick, Manger, Grüner, Bär, Asmus, Masel, Ewald, Melchior, Hood, Marquardt, Ackers.

Schiedsrichter: M. Reitz. – C. Reitz/Feist. – Zuschauer: 683. – Tore: 0:1 (11.) Asmus (Schlick), 1:1 (25.) Sramek (Trübenekr, Stach), 1:2 (32.) Hood (Bourne), 1:3 (33.) Masel, 2:3 (39.) Stach (Sramek, Trübenekr), 2:4 (59.) Hood (Masel). – Strafzeiten: Haßfurt 12 / Schweinfurt 8.

Haßfurt – Berlin

ESC Haßfurt: Hetzel, Jung – Hora, Thebus, Stahl, Marx, Hertwich, Finzel – Stach, Düsel, Krein, Sramek, Trübenekr, Tobola, Büchner, Dietrich, Zürcher, Kratschmer, Finger.

Schiedsrichter: Wittmann/Feist. – Zuschauer: 291. – Tore für Haßfurt: 1:0 (5.) Tobola (Zürcher, Trübenekr), 2:6 (52.) Sramek (Trübenekr, Dietrich), 3:6 (53.) Zürcher, 4:8 (59.) Hora (Trübenekr, Sramek). – Strafzeiten: Haßfurt 10 / Berlin 16.

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