Eishockey-Landesliga Haßfurt will Kür und Pflicht bestehen

Ralf Naumann
Eine ganz besondere Begegnung ist für Louis Britsch die Partie der Hawks bei seinem langjährigen (Ausbildungs-)Verein Wanderers Germering am späten Sonntagnachmittag. Zuvor möchte der 22-Jährige am Freitagabend aber schon mit seinen Haßfurtern die „Pflichthausaufgabe“ gegen den ERSC Ottobrunn ordentlich erledigen und gegen den Außenseiter einen weiteren Heim-Dreier einfahren. Foto: Ralf Naumann

Der ESC Haßfurt will in der Eishockey-Landesliga im Heimspiel gegen Ottobrunn seine Erfolgsserie fortsetzen. Danach kommt es in Germering zum Gipfeltreffen mit dem Spitzenreiter und Ex-Klub von Louis Britsch.

 
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„Nein“. Schnell und klar beantwortet Louis Britsch die Frage, ob er seinen Wechsel zum ESC Haßfurt bereut. Sportlich gesehen hat der 22-jährige Verteidiger auch gar keinen Grund. Er belegt mit seinem neuen Verein derzeit schließlich mit 24 Punkten Platz 2 in der Eishockey-Landesliga und die Aufstiegsrunde zur Bayernliga ist den Hawks bei derzeit bereits 15 Punkten Vorsprung auf den fünftplatzierten VER Selb so gut wie sicher.

Herzlich aufgenommen

„Das Team ist nett und es herrscht eine entspannte Stimmung in der Kabine. Ich wurde von Anfang an herzlich aufgenommen“, ergänzt der junge Neuzugang, der zu Beginn der Punkterunde zu den Haßfurtern stieß und bei mittlerweile acht von den neun absolvierten Partien im Einsatz war, dass es nicht nur aufgrund der Tabellensituation in Haßfurt für ihn passt.

Er freut sich allerdings nicht nur deshalb auf das anstehende Wochenende. Zuerst mit der Heimpartie gegen den ERSC Ottobrunn (Freitag, 19.30 Uhr), gegen den drei weitere Zähler für das Guthabenkonto fest eingeplant sind. „Gegen Ottobrunn sollten wir einfach weiter machen wie zuvor, uns an die Taktik des Trainers halten und unser Spiel durchziehen“, sagt Britsch, der einen positiven Ausgang der Partie nach dem überzeugenden 15:3-Kantersieg im ersten Aufeinandertreffen Ende Oktober gerade vor den heimischen Fans in die Kategorie Pflicht einordnet.

Mit vier Jahren zum Eishockey

Und am Sonntag könnte dann auswärts die Kür folgen, wenn das für ihn ganz besondere Spiel mit seinem derzeitigen bei seinem langjährigen ehemaligen Verein folgt: „Ja, ich kenne sie sehr gut“, fiebert der gelernte Altenpfleger und derzeitige Lehramtsstudent dem Gipfeltreffen der Hawks mit dem aktuellen Spitzenreiter Germering Wanderers (1./27) am späten Sonntagnachmittag (17.45 Uhr) entgegen. Mit vier Jahren sammelte der gebürtige Münchener seine ersten Eishockey-Erfahrungen und spielte dann bis im Frühjahr 2022 in der im Landkreis Fürstenfeldbruck gelegenen Kreisstadt. „Ich kenne deshalb manche sozusagen schon fast lebenslang“, lacht Britsch und warnt deshalb aus eigener Erfahrung von einer „starken Mannschaft mit einem starken Trainer, die als Ziel den Aufstieg hat.“

Ein Wiedersehen im Polarium

Jener Florian Winthart steht wahrlich eine äußerst erfolgreiche Truppe zur Verfügung, die sich bislang lediglich gegen Dingolfing etwas schwerer tat und bei zwei Vergleichen drei Punkte abgeben musste. Ansonsten gewannen die Wanderers, deren aktueller Topscorer passender Weise Dennis Sturm ist, alle weiteren acht Partien. Teilweise ebenso souverän wie die Hawks. Louis Britsch erwartet bei der Begegnung der beiden besten Angriffsabteilungen der Liga „ein spannendes Spiel auf Augenhöhe.“ Gleichzeitig freue er sich auf das Wiedersehen im Germeringer Polarium und will – zumindest freiwillig – keinerlei Gastgeschenke verteilen. „Ich hoffe, dass wir drei Punkte mitnehmen.“

In Haßfurt möchte der Oberbayer indes wichtige Schritte für sein persönliches Ziel machen. „Ich will einfach noch viel dazuzulernen, um ein kompletterer Verteidiger zu werden. Ich möchte gute und engagierte Trainingsleistungen zeigen sowie weiterhin Spielpraxis sammeln“, betont er. Die Voraussetzungen dafür sind schon einmal gegeben. Auch deshalb hat er für Trainer Petr Sikora noch ein großes Lob: „Er hat ein großes strategisches Wissen. Er kann einem viel beibringen und nimmt sich immer wieder die Zeit, individuell auf uns Spieler einzugehen und uns zu verbessern“.

Sramek glaubt an Fortsetzung der Erfolgsserie

Unterdessen glaubt auch Teamkollege und Topscorer Jakub Sramek an eine Fortsetzung der Erfolgsserie. „Wir sind sehr stark zu Hause. Und es ist für keinen Gegner einfach, hier zu spielen“, steht für ihn ein weiterer Heimsieg ganz oben auf der Agenda. Und in Germering? „Das wird auf jeden Fall ein Topspiel für uns. Dort werden wir sehen, wir stark wir wirklich sind“, gibt sich der 28-Jährige vorsichtig optimistisch für die Partie.

Doch selbst wenn die Hawks am Wochenende weitere sechs Punkte einfahren, wäre das für die bislang zweifelsohne tolle Saison nur eine Momentaufnahme. „Das wichtigste kommt doch noch. Im Januar, Februar, wenn es in der Aufstiegsrunde um die Bayernliga geht. Wir wollen jetzt erst einmal so weitermachen, wie bisher“, so Sramek.

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