Beste Vorrunden-Ausbeute
Durch das Unentschieden nach 60 Minuten war der Gruppensieg der Schweiz und Platz zwei für Deutschland da schon klar. Die 16 Punkte, die die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes in den sieben Gruppenspielen sammelte, ist trotz der Niederlage die beste Vorrunden-Ausbeute eines deutschen WM-Teams überhaupt.
"Super, das muss ich schon sagen", sagte Noebels zum bisherigen deutschen Auftreten. "Das müssen wir aber trotzdem hinter uns lassen. Am Donnerstag fragt keiner mehr, wie wir in der Vorrunde gespielt haben. Da zählt nur siegen oder verlieren."
Und die Aussichten gegen den Vierten USA aus der Gruppe B wären wohl höher gewesen. Im zweiten Drittel versagte das umstrittene Schiedsrichtergespann Linus Öhlund aus Schweden und Peter Stano aus der Slowakei dem deutschen Team zum ersten Mal eine fünfminütige Überzahl. Fabrice Herzog hatte Kai Wissmann in die Bande gecheckt, dafür aber nur zwei Minuten bekommen.
Söderholm aufgebracht
"Es steht komplett außer Frage, dass das eine Matchstrafe ist", schimpfte Söderholm anschließend. "Das war eines der gefährlichsten Checks, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Da kann alles passieren. Das darf man nicht schönreden. Ein Riesen-Fehler."
Im folgenden kurzen Powerplay fiel kein deutsches Tor. Schlimmer noch: Statt der längeren deutschen Überzahl pfiffen die Referees kurz darauf eine laut Söderholm "billige" Strafe gegen Deutschlands Kapitän Moritz Müller, in der prompt Malgins Führungstreffer fiel.
Im Schlussabschnitt rammte dieser dann Leon Gawanke den Ellbogen ins Gesicht, der deutsche Verteidiger musste blutend vom Eis. Auch dies bedeutet im Eishockey normalerweise fünf Minuten plus Matchstrafe. Doch die Schiedsrichter gaben noch nicht einmal zwei Minuten. "Das ist nicht entschuldbar", befand Söderholm. "Es wird immer gesagt: Wir müssen die Spieler schützen. Aber wir tun es dann nicht. Das ist zu gefährlich, was da passiert."
Dennoch bewiesen seine Spieler Moral und kamen durch ein Traumtor von Plachta noch zum Ausgleich, der den zweiten Vorrundenplatz sicherte. "Unser erstes Ziel ist erreicht", sagte Plachta, und Noebels meinte: "Wenn ich sehe, dass wir gegen dieses starke Mannschaft sehr gut mithalten und sogar hätten gewinnen können, bin ich zuversichtlich, dass wir selbst gar nicht so schlechte Turnierchancen haben."