Förderung als Roulette-Spiel
Ein Problem sei jedoch, dass die Förderung nicht schon bei der Bestellung, sondern erst nach der Zulassung beantragt werden kann, sagt Thomas Kroher, Leitender Redakteur Test & Technik beim ADAC Verlag. Angesichts langer Lieferzeiten von teilweise eineinhalb Jahren gleiche der E-Autokauf dadurch einem Roulette-Spiel. Denn wenn die Förderbedingungen sich nach der Bestellung ändern oder der Fördertopf leer ist, könnten Kunden leer ausgehen. Ein weiteres Manko sei, „dass die Hersteller kaum kleine, günstige E-Autos im Programm haben“.
Der Ausbau der E-Mobilität soll helfen, die in Deutschland für 2045 angestrebte Klimaneutralität zu erreichen. Anders als in der Energiewirtschaft oder in der Industrie sind die CO2-Emissionen im Verkehrssektor bislang kaum gesunken. Auch wenn man den Aufwand der Batterieherstellung mitrechnet, emittieren E-Autos bereits beim heutigen Strommix weniger Treibhausgase als vergleichbare Verbrenner. Wenn der Ökostromanteil wie geplant weiter steigt, wird die Klimabilanz der E-Autos von Jahr zu Jahr besser. Zudem wird der eingesetzte Ökostrom um ein Vielfaches effizienter genutzt als etwa beim Umweg über synthetische E-Fuels. Wietschel erwartet, dass in Zukunft auch die meisten Lkw elektrisch fahren werden. Die wasserstoffbetriebene Brennstoffzelle werde allenfalls für Langstrecken gebraucht. Auch die Stromversorgung von E-Lastern über Oberleitungen könne auf stark befahrenen Autobahnstrecken sinnvoll sein.