Habeck hat auch Elektro-Gebrauchtwagen im Blick
Neben dem Neukauf von E-Autos nimmt Habeck auch den Gebrauchtwagenmarkt in den Blick: "Um den Gebrauchtwagenmarkt anzukurbeln, wollen wir professionelle Batteriechecks mit 100 Euro bezuschussen", heißt es in dem Papier seines Hauses.
Gebrauchte, reine Elektrofahrzeuge, die ausschließlich mit einem Elektromotor ausgestattet sind (BEV), erleichterten insbesondere für preisbewusste Kunden den Einstieg in die E-Mobilität, heißt es. Der potenzielle Käufer erhalte durch einen professionellen Batteriecheck Gewissheit über den Zustand der gebrauchten Fahrzeugbatterie und damit über den Restwert des Fahrzeugs. Weiter heißt es, das "Dienstwagenprivileg" bei der Steuer solle so reformiert werden, dass es deutlichere Anreize für klimafreundliche Mobilität setze.
Strafzahlungen für Autobranche flexibel gestalten
In dem Papier schlägt das Ministerium zudem vor, vor dem Hintergrund der aktuellen Absatzprobleme mögliche Strafzahlungen für die Autoindustrie aus Verstößen gegen die Flottengrenzwerte zu flexibilisieren und die Möglichkeit zu schaffen, Strafzahlungen aus dem Jahr 2025 durch eine Übererfüllung der Vorgaben für 2026 und 2027 zu vermeiden.
Kritik an "Mini-Maßnahme"
Ein Ladeguthaben von 1.000 Euro werde den schwächelnden E-Auto-Markt nicht ankurbeln, kritisierte CSU-Generalsekretär Martin Huber. "Der Bundeswirtschaftsminister trägt mit der spontanen Streichung der E-Auto-Förderung persönlich die Verantwortung für den Einbruch des Marktes. Diese Mini-Maßnahme ist reine Augenwischerei."
Ein Guthaben für den Ladestrom mache den Strom insgesamt noch nicht günstiger, sagte ein Sprecher des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Neben kurzfristigen Anreizen sei vor allem eine andere Energiepolitik nötig. "Eine Reduzierung des Ladestrompreises durch mehr Wettbewerb und Technologie, sowie durch eine Senkung von Steuern und Abgaben, ist von zentraler Bedeutung." Die E-Mobilität benötige langfristige Lösungen statt einzelner Strohfeuer.
Wagenknecht für "Volksleasing" zur Rettung der Autoindustrie
Das Bündnis Sahra Wagenknecht schlägt ein staatlich gefördertes "Volksleasing" mit Raten ab 58 Euro vor. Das soll sich am französischen Vorbild des "Sozialleasing" für E-Autos orientieren, aber mit einem entscheidenden Unterschied: Gefördert werden sollten auch Verbrenner mit weniger als 5 Litern Verbrauch je 100 Kilometer, fordert Parteigründerin Sahra Wagenknecht. Die Rate wäre so hoch wie der monatliche Preis für das Deutschlandticket ab 2025.
"Vielen Menschen in Deutschland nützt das Deutschlandticket nichts, weil es in ihrer Nähe schlicht keinen relevanten öffentlichen Nah- und Fernverkehr gibt", sagte Wagenknecht der Deutschen Presse-Agentur. Für E-Autos fehle vielfach die Infrastruktur. Nötig sei ein staatliches Leasingprogramm, das spritarme Mobilität für Gering- und Normalverdiener garantiert. Spitzenverdiener sollten bei dem Programm außen vor bleiben.