EM 2021 Der Weltmeister ist raus

Die Schweiz und Frankreich lieferten sich eine packende Partie. Foto: imago images

Der Turnierfavorit scheitert nach einem turbulenten Achtelfinale im Elfmeterschießen gegen die Schweiz. Die Eidgenossen treffen spät zum 3:3 in der regulären Spielzeit.

 
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Bukarest - Der Weltmeister ist raus - und wie! Turnier-Favorit Frankreich scheiterte am Montagabend in einem packenden und turbulenten Achtelfinale trotz zwischenzeitlicher 3:1-Führung an der nie aufsteckenden Schweiz. Die Eidgenossen gewannen mit 5:4 im Elfmeterschießen, nachdem sie sich durch eine großartige Aufholjagd zum 3:3 (1:0) nach regulärer Spielzeit in die Verlängerung gerettet hatten. Nach dem Tor von Haris Seferovic (15. Minute) für die Schweiz drehte Altstar Karim Benzema (57. und 59.) zunächst die Partie innerhalb kürzester Zeit. Paul Pogba traf zudem weltmeisterlich (75.). Doch erneut Seferovic (81.) und Mario Gavranović (90.) erzwangen die Nachtschicht in Bukarest. Kylian Mbappè verschoss für Frankreich den letzten Elfmeter.

Die Équipe Tricolore dagegen muss zusehen, wenn die Eidgenossen am Freitag ihr erstes Viertelfinale einer Fußball-Europameisterschaft überhaupt bestreitet. In St. Petersburg wartet Spanien. Aus der einstigen Hammergruppe F ist nach dem Aus von Titelverteidiger Portugal und Weltmeister Frankreich jetzt nur noch die deutsche Nationalmannschaft im Turnier verblieben.

Die 22 642 Zuschauer in der Arena Națională sorgten von Beginn an für EM-Stimmung - und das vermeintlich ohne große Corona-Sorgen. Am Montagmittag hatten sich zahlreiche Schweizer und Franzosen in der Bukarester Altstadt auf das Achtelfinale eingestimmt. Im Spiel setzten sich dann auch die Eidgenossen zuerst in Szene und gingen gegen die uninspirierten Franzosen in Führung. Der Ex-Frankfurter Haris Seferovic (15.) köpfte zu seinem 23. Länderspiel-Treffer ein. Die Franzosen kamen mit veränderter Formation und Coman zurück auf den Platz, blieben aber trotzdem zunächst ungewöhnlich harmlos. Und dann patzte auch noch Bayerns Benjamin Pavard und foulte Zuber im Strafraum. Referee Rapallini gab nach Videobeweis Strafstoß. Doch der Ex-Wolfsburger Ricardo Rodriguez (55.) scheiterte an Frankreichs Keeper Hugo Lloris. Danach ging alles ganz schnell: Erst erzielte Benzema (57.) auf Mbappé-Vorlage das 1:1 und zwei Minuten später nach feinstem Kurzpassspiel im Strafraum per Kopf auch das 2:1. Zwischen verschossenem Schweizer Elfmeter und Benzemas vierten Turnier-Treffer lagen nur vier Minuten und drei Sekunden. Die Schweizer aber steckten nicht auf - auch nicht nach Pogbas traumhaftem Tor zur für die Franzosen nur scheinbar beruhigenden 3:1-Führung. Seferovic und Gavranović retteten die Eidgenossen durchaus verdient in die Verlängerung, in der Benzema früh ausgewechselt wurde. In den 30 Extra-Minuten blieben bis auf eine Möglichkeit von Mbappé (110.) Torchancen Mangelware. sid

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