Energiewende Der nächste und letzte Bürgersolarpark

Heike Schülein
Steinbach will seinen Beitrag zur Energiewende leisten. Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert

In Steinbach am Wald soll auf 13 Hektar noch mehr grüner Strom produziert werden. Im Gemeinderat stellt man die Weichen dafür – und es gibt ein Versprechen.

 
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„Wir stehen in der Verantwortung, unseren Teil für die die Energiewende zu leisten.“ Dies bekundete Steinbachs Bürgermeister Thomas Löffler (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Dies gelte sowohl im Bereich Windkraft – hier hatte der Planungsverband West am Vortag der Sitzung den Weg für die Errichtung der am Rennsteig geplanten 15 Wind-Anlagen freigemacht – als auch im Bereich Photovoltaik. So plant dann auch die Firma Südwerk einen weiteren Solarpark zwischen Steinbach am Wald und Windheim. Die Anlage soll beim Umspannwerk am Steinbachsberg östlich der Heeresstraße errichtet werden. Beim Bauvorhaben geht man von einer Anlagengröße auf rund 13 Hektar und einer Gesamtfläche von rund 17,5 Hektar, inklusive Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen aus.

Mit den nun neu hinzukommenden 13 Hektar Photovoltaik sei man dann in der Gemeinde sehr gut aufgestellt, bekundete dann auch der Bürgermeister. Wie er betonte, wolle man es aber dann damit belassen und „nicht die ganze Gemeinde vollpflastern“. Erfreulicherweise ergäben sich mittlerweile im Vergleich zur Umsetzung ähnlicher Projekte vor rund zehn Jahren deutliche Vorteile für die Umwelt sowie die Bürger, gerade auch finanzieller Art. Hierzu zähle die Gemeinwohlabgabe von 0,2 Cent je Kilowattstunde vor allem aber der günstige Bürgerstrom für alle Einwohner der Gemeinde Steinbach am Wald.

„Wir befinden uns mitten in den Planungen“, erklärte Christopher Kohles von der Firma Südwerk in seinem Sachstands-Bericht. Zum Gesamtkonzept regenerative Energien gehöre auch dazu, in Richtung Speicher zu denken. Diesbezüglich sei man aktuell in Abstimmung mit dem Netzbetreiber. Den Speicher, den man gerne dort installieren würde, würde auch Strom aus dem Netz beziehen und wieder bei Bedarf ins Netz reingeben können, sodass man eine netzdienliche Dienstleistung erbringe. Hinsichtlich des Standorts sei man derzeit im Gespräch mit dem Netzbetreiber sowie den Eigentümern. Ziel sei es, die benötigten zwei Container möglichst etwas zu verstecken, damit sie von der Straße nicht so einsehbar seien.

Derzeit sei man in der Gründungsphase für einen eigenen Stromanbieter, heimat.energy, über den Strom bezogen werden kann. „Da der Wind nicht immer weht und die Sonne nur tagsüber scheint, werden wir auch Strom zukaufen müssen“, verdeutlichte er. Da sich der Endpreis für die Bürger aus den Projektentstehungskosten sowie den Kosten für den zuzukaufenden Strom ergebe, könne man diesen derzeit noch nicht fest garantieren. Man werde aber ca. zehn bis 20 Prozent unter dem Marktniveau liegen.

Der saubere Heimatstrom werde nur für Bürger der Großgemeinde Steinbach am Wald verfügbar sein. Auch die Kommune soll günstigen Bürgerstrom für ihre Liegenschaften sowie den Betrieb der Klärwerke erhalten, was sich wiederum positiv auf die Verbrauchsgebühr auswirken werde. Die Pflege der Fläche werde der Teilpächter der derzeitigen Fläche mit entsprechender Beweidung übernehmen.

Nachdem der Aufstellungsbeschluss in der Sitzung im März 2023 gefasst worden war, stellte Norbert Köhler vom Ingenieurbüro IVS seine erneut angepassten Planungen vor. Der Entwurf für die Anlage war vom 28. August bis 29. September 2023 in erster öffentlicher Auslegung. Von privater Seite ging ein Einwand ein, wobei auf mögliche Konflikte zwischen dem Kompostplatz und der PV-Anlage hingewiesen wurde. Dabei ging es zum einen um den Bestandschutz des Kompostplatzes, der dort – bekundete der Planer – weder in seinem Bestand noch in seiner Erweiterungsmöglichkeit eingeschränkt wird. Mögliche negative Auswirkungen auf die geplante Anlage wie Staub, Hitze und Dampfentwicklung durch die Kompostierung seien vom Betreiber des Solarparks hinzunehmen. „Das ist alles regelbar“, bekundete er auch hinsichtlich der Einrichtung eines Sicherheitsabstands.

Die Änderungen wurden ebenso in den Bebauungsplan aufgenommen wie die von Behörden bzw. Trägern sonstiger Belange eingegangenen inhaltlichen Stellungnahmen, Hinweise und Einwände. Der überarbeite Entwurf, einschließlich der Begründung mit Umweltbericht, wurde vom Gemeinderat gebilligt. Als nächster Schritt geht es demnächst in die zweite öffentliche Auslegung. Einen Monat lang können noch einmal Hinweise eingebracht werden.

Des Weiteren gab es dann noch grünes Licht für den Neubau eines Einfamilienhauses in Windheim in der Straße Obere Stöckig, mit teilweiser Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans „Stöckig“.

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