Entscheidung im Gemeinderat Solarpark Wilhelmsthal wird kommen

Michael Wunder
Die Firma Münch Energie hat eine Standort-Alternative für den umstrittenen Solarpark „Wilhelmsthal I“ gefunden. Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Auf einer Brachfläche bei Trebesberg soll die Photovoltaik-Anlage nun doch entstehen. Der Gemeinderat billigte die neuen Entwürfe für das umstrittene Projekt bei zwei Gegenstimmen.

 
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Der umstrittene „Solarpark Wilhelmsthal I“ in Steinberg wird kommen. Wie Bürgermeisterin Susanne Grebner (SPD) in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag sagte, übernehme die Firma Münch auch die Kosten, sodass die Gemeinde nicht in Vorleistung gehen musste. Das rund acht Hektar große Grundstück stellt ein Privatbesitzer zur Verfügung.

Änderungen im Gutachten

David Fehn von der ausführenden Firma Münch Energie stellte die Änderungen des neuen Gutachtens vor. Seinen Worten zufolge sei vom Landratsamt ein „Standortalternativen-Konzept“ dringend empfohlen worden, zumal es viele grüne Flächen um den Trebesberg gibt. Auch an anderer Stelle habe man Einigkeit mit vielen Grundstückseigentümern erzielt, dort seien jedoch Existenzen der Landwirtschaft gefährdet gewesen. Die vorgeschlagene Fläche wurde als positiv geeigneter Standort von einem unabhängigen Büro ermittelt. Nachdem es sich um eine Brachfläche handelt, nehme man der Landwirtschaft keine Nutzfläche, sondern führe diese durch die Mitnutzung von Tieren wieder zurück. Neben Schafen können auf solchen Flächen auch Kühe weiden und es gibt auch „Hühnerprojekte“, sagte Fehn. Man will deshalb die Stilllegungsflächen sinnvoll wiederbeleben und gleichzeitig einen Schritt zur Klimaneutralität tun.

Mehrheit der Steinberger gegen das Projekt

Gemeinderat Klaus Sesselmann (CSU) sprach von einer Entscheidung mit hoher Tragweite. Er gab zu bedenken, dass die Mehrheit der Steinberger Bürger, wie auch der Kreisheimatpfleger gegen diese Maßnahme sind. Der Gemeinderat billigte bei zwei Gegenstimmen den überarbeiteten Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes mit integriertem Vorhaben- und Erschließungsplan. Nachdem dieser schon ausgelegen war, könne man nunmehr auf eine verkürzte Auslegung zurückgreifen.

Naturschutzprojekt im Dobertal

Christoph Hiltl von der Stiftung „Lebensräume für Mensch und Natur“ und Florian Wagner von der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken, stellten das Naturschutzprojekt „Dobertal“ vor. Wie Hiltl sagte, sei es das Ziel der Stiftung mit Sitz in Kronach, möglichst viele Flächen im Dobertal zu kaufen oder zu pachten. Von den beabsichtigten 25 Hektar konnte man seit Beginn der Maßnahme rund zwölf Hektar erwerben. Weiterhin sucht die Stiftung Wald als Tauschflächen, die außerhalb des Dobertals, jedoch möglichst ortsnah liegen. 2. Bürgermeister Gerhard Eidelloth machte auf die Sorgen der Landwirte aufmerksam. Diese waren wegen diesem Tagesordnungspunkt auch zahlreich erschienen und durften mit Beschluss des Gemeinderates auch zu Wort kommen.

Gegenwind von den Landwirten

Deren Sprecher Markus Appel (Effelter) meinte, dass man dieses Tal seit Jahrzehnten bewirtschafte und es deshalb in diesem guten Zustand sei: „Dieses wurde alles von den Bauern geschaffen und von keiner Stiftung, und das wird auch so bleiben.“ Er verwies auf die Vielfältigkeit, die dieses Tal ausmacht. Es gebe keine Artenarmut, das Potenzial sei im Boden vorhanden. Als gelernter Landwirt könne er nicht verstehen, warum Stiftungen eingreifen, wo es nicht notwendig ist. Zu den Ausgleichsflächen meinte er, dass diese auf den Höhen nicht zu vermehren und weite Wege ökologisch sinnlos seien. Heftige Kritik an der Vorgehensweise übte auch der ehemalige Landwirt Georg Fischer. Er meinte, dass die Flächen im Dobertal durch die Landwirte intensiv gepflegt und nicht nur genutzt werden. Vieles sei durch die Weitsicht der Landwirte bewegt worden, sagte er.

Im Zuge des Straßenvollausbaus der Hesselbacher Straße sollen auch Straßenanpassungsarbeiten im Bereich Festungsstraße und Am Eichsberg in Wilhelmsthal vorgenommen werden. Den Zuschlag bekam die Firma Schindhelm zum Preis von 26 342 Euro.

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