Zurück an die Front, zu Christian Schubert. Auf den ersten Blick wirkt seine Arbeit angenehmer als vielleicht erwartet. Der Inhalt im Container ist überwiegend sauber. Üble Gerüche: Fehlanzeige. „Bei der Hitze“, sagt der Fahrer, „bin ich schon froh, dass keine verderblichen Waren weggeschmissen worden sind. In einem Container haben wir mal verdorbene Fleischwaren gefunden, die natürlich übel gestunken haben.“
Oft stoßen die Fahrer auf ihrer Tour aber auch auf ungewöhnliche Dinge: „Ich denke, das Kurioseste war ein Wespennest“, erinnert sich Schubert. „Wir wurden aber auch schon einmal von genervten Anwohnern angerufen, weil jemand ein Kinder-Megafon weggeworfen hat und das Spielzeug die ganze Nachbarschaft beschallt hat.“ Auch den Klassiker, eine im Container eingesperrte Person, hat er schon erlebt. Erst in der Vorwoche sind in Nordrhein-Westfalen sogar zwei Personen gestorben beim Versuch, an Stücke aus einem Altkleidercontainer zu gelangen.
Bis zu 200 Kilo pro Container
Zum Abschluss wird die Ausbeute dann noch protokolliert. Am Rande des Containers befindet sich ein Strichcode, der dazu von Christian Schubert abgescannt wird. „Ich muss hier für den Auftraggeber jetzt noch eintragen, wie voll der Container war.“ Die Skala reicht von eins (ziemlich leer) bis fünf (voll). „Ich würde sagen, unser Sorgenkind bekommt heute eine drei.“
Der Laderaum des Transporters ist dennoch gut gefüllt. „Und der wird heute noch ganz voll“, versichert Schubert. Pro Sammelstelle kommen locker 180 bis 200 Kilo an Klamotten und Unrat zusammen. „Wenn wir den Container in wenigen Tagen erneut leeren, dann wird er garantiert wieder so voll sein wie heute. Und Müll wird sich bis dahin im Umfeld auch wieder angesammelt haben.“ Rund um das Problemkind in der Scheuerfelder Straße.