„Entwicklung bereitet Sorgen“ Mutationen breiten sich im Raum Coburg aus

Bei PCR-Tests (Corona-Tests) registrierte das Landratsamt Coburg zwölf Mutationen Foto:  

Eine junge Frau war Anfang der Woche die erste, bei der B 1.1.7 nachgewiesen wurde. Jetzt sind es bereits zwölf Personen. Auch die sogenannte südafrikanische Variante wurde bei Tests festgestellt. Es gibt aber auch eine erfreuliche Entwicklung.

 
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Coburg - Die neue Virus-Variante von SARS-CoV-2 mit Ursprung in Großbritannien breitet sich jetzt auch im Landkreis Coburg aus. Die Mutation, genannt B.1.1.7, ist nach derzeitigen Erkenntnissen wesentlich ansteckender als die ursprüngliche Version.

Laut Corinna Rösler, Pressesprecherin des Landratsamtes, sind seit Dienstag vergangener Woche zwölf Mutationen nachgewiesen worden. Darunter auch mindestens ein Fall von B.1.351, der sogenannten südafrikanischen Variante, die sich ebenfalls schneller ausbreitet. Am Dienstag, 2. Februar, hatte das Landratsamt bekannt gegeben, dass bei einem PCR-Test erstmalig in Coburg Stadt und Land B 1.1.7 festgestellt wurde. Nach Informationen der Neuen Presse war es eine junge Frau, die sich damit infiziert hat.

Inzwischen konnten drei Personen ermittelt werden, die insgesamt neun weitere mit den Mutationen angesteckt haben. Die Zahl der Neuinfektionen stieg im Landkreis von Dienstag auf Freitag um insgesamt 35 Fälle, was die Frage aufwirft, ob die hoch ansteckenden Mutationen – rein rechnerisch machen sie in dem Zeitraum ein Drittel aus – bereits dabei sind, die Oberhand zu gewinnen.

Keine neuen Einschränkungen

„Das kann man so nicht sagen“, betont Rösler, weil unter den neu entdeckten Fällen auch Personen sein könnten, die sich schon viel früher angesteckt haben. „Aber natürlich bereitet uns diese Entwicklung wie überall schon Sorgen.“ Das Gesundheitsamt Coburg habe alle erforderlichen Schritte eingeleitet, um die Infektionsketten zu unterbrechen, insbesondere Quarantänemaßnahmen. „Sowie natürlich die strikte Nachverfolgung der Kontaktpersonen.“

Neue Einschränkungen für die Bürger seien derzeit aber nicht nötig. „Weder die Inzidenzwerte noch die gesetzlichen Rahmenbedingungen geben das her“, so Rösler. „Nach wie vor appellieren wir, Kontakte so weit wie möglich unbedingt zu vermeiden.“

Inzidenzwert geht deutlich zurück

Auf der anderen Seite gibt es auch erfreuliche Entwicklungen. Im Landkreis sind die Fallzahlen deutlich rückläufig. In der vergangenen Woche ist die Zahl der aktuell mit dem Coronavirus infizierten Personen um 100 gesunken. Der Inzidenzwert liegt laut RKI aktuell bei 79,5, Mitte Januar stecken sich binnen einer Wochen noch weit über 200 Personen an.

Seit über einem Monat wird in Stadt und Landkreis Coburg zudem geimpft, sowohl mit mobilen Teams in Pflege- und Senioreneinrichtungen, aber auch stationär im Impfzentrum Witzmannsberg. Bislang haben 3254 Personen die Erstimpfung erhalten, davon 1325 in Alten- und Pflegeheimen. Die Zweitimpfung haben bereits 1671 Personen erhalten, 750 davon in Alten- und Pflegeheimen. „Neben den ergriffenen Maßnahmen sind vor allem die Impfungen ein großer und wichtiger Schritt, das Coronavirus einzudämmen“, so Rösler.

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