Das robuste Einwerben von Spenden könnte für die Beteiligten noch weitere unangenehme Folgen haben. Dann nämlich, wenn die Geschäftspartner der Awo, die sich auf diese Weise Aufträge gekauft haben, diese „Spenden“ auch noch in ihren Steuererklärungen angegeben haben. Für sie selbst könnte dies den Vorwurf der Steuerhinterziehung rechtfertigen.
Bei der Awo Bamberg könnte eine solche Mitwirkung an steuerverkürzenden Manövern den steuerlich günstigen Status der Gemeinnützigkeit in Gefahr bringen. Zuletzt hat ist der Awo in Frankfurt nach mehreren Affären die Gemeinnützigkeit für einige Jahre rückwirkend entzogen worden. Dort hatten sich Spitzenfunktionäre überhöhte Gehälter und luxuriöse Dienstwagen zukommen lassen.
Wie bekannt, sind bei der Hofer Staatsanwalt weiterhin Ermittlungen gegen des Verdachts der Untreue gegen die Kulmbacher Kreisvorsitzende und SPD-Landtagsabgeordneten Inge Aures und den ehemaligen Kreisgeschäftsführer Oskar S. anhängig. Hier besteht der Verdacht, dass Oskar S. nach seiner Anstellung über Jahre für Tätigkeiten als Bauaufseher bezahlt worden ist, die nicht oder in nicht nennenswerter Weise erbracht hat. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft sind auch diese Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.