Ermittlungen in Naila laufen Tod am Bahnübergang

Sandra Hüttner
In diesem Wrack starb die Frau. Foto: /Feuerwehr Naila

Weshalb eine Frau trotz Warnsignal den Bahnübergang queren wollte, wird wohl nicht geklärt werden. Es ist nicht der erste Unfall an dieser Stelle.

 
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Naila - Am Sonntagnachmittag ist am Bahnübergang Naila-Froschgrün eine Frau ums Leben gekommen. Die Autofahrerin hatte offenbar die Warnsignale an dem unbeschrankten Übergang missachtet und wurde von einem Zug erfasst. Die Frau aus dem Landkreis Hof starb noch an der Unfallstelle.

Bereits im Jahr 2012 war es am Bahnübergang Froschgrün zu einem Unfall gekommen; alle Beteiligten kamen damals mit leichteren Verletzungen davon. Am Sonntag nun war die Frau mit ihrem Mazda von Naila kommend in Richtung Froschgrün unterwegs, als sie am Bahnübergang wohl das rote Blinklicht sowie die akustischen Signale des herannahenden Zuges missachtete. Da sich der Agilis-Triebwagen bereits unmittelbar vor der Gleisquerung befand, konnte dessen Führer trotz sofortiger Notbremsung den Zusammenstoß nicht mehr vermeiden. Er erlitt nach Angaben der Polizei einen Schock.

Sichtschutz gegen Gaffer

Der Einsatzleiter der Feuerwehr Naila war Kommandant Marco Wagenlechner. „Wir fanden die Person im Auto nicht mehr ansprechbar vor, und der wenig später eintreffende Notarzt des Rettungshubschraubers konnte nur noch den Tod feststellen“, erläuterte Wagenlechner. Die die Einsatzkräfte kümmerten sich auch um die Passagiere im Zug, die alle unverletzt geblieben waren.

Die Straße war von der Selbitztalstraße wie auch von Froschgrün kommend während Unfallaufnahme und Bergungsarbeiten komplett gesperrt. Wagenlechner zufolge war auch ein Sichtschutz gegen neugierige Blicke aufgebaut. Zudem war ein Notfallmanager der Deutschen Bahn am Unglücksort, der sich um die Belange der Bahn kümmerte und die Koordination des Schienenersatzverkehr übernahm.

Signal auf Rot

Zur Klärung des Unfallherganges waren Staatsanwalt und ein Sachverständiger zur Unglücksstelle geeilt. Auf Nachfrage unserer Zeitung bei der Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberfranken in Bayreuth teilte Julia Fug mit, dass Zeugen bestätigten, dass das Lichtsignal am Bahnübergang rot geleuchtet und der Triebwagenführer ordnungsgemäß ein Signal gegeben habe. „Die Frau hat den Übergang aber trotzdem gequert, und da sie allein im Auto saß, wird es ganz schwierig, die genaue Unfallursache abschließend klären zu können.“ Die Strecke zwischen Bad Steben und Hof war bis in die Abendstunden gesperrt.

Das rät die Polizei

Die Polizei rät im Zusammenhang mit dem Unfall:

• Seien Sie an Bahnübergängen immer aufmerksam! Sobald ein Zug erkannt wird oder die Sicherungselemente den Bahnübergang sperren, dürfen die Gleise keinesfalls mehr betreten oder befahren werden.

• Fahren Sie nicht an eingeschalteten Lichtzeichen, Blinklichtern oder abgesenkten Halbschranken vorbei, auch wenn Sie längere Zeit warten müssen. Dies ist nicht nur lebensgefährlich, sondern kann auch empfindliche Geldbußen bis zum Verlust des Führerscheins nach sich ziehen, auch dann, wenn kein Unfall passiert.

• Im Bereich eines Bahnüberganges ist nur eine mäßige Geschwindigkeit erlaubt. Beachten Sie unbedingt die Verkehrszeichen.

• Überholen Sie nicht im Bereich eines Bahnüberganges.

• Versuchen Sie nie, noch schnell vor dem herannahenden Schienenfahrzeug die Gleise zu überqueren.

• Drehen Sie insbesondere an Bahnübergängen, die nur mit Andreaskreuzen gesichert sind, das Radio leise, damit Sie das Warnsignal des Zuges besser hören können. Unterbrechen Sie ablenkende Gespräche und telefonieren Sie nicht.

• Fahren Sie nicht auf einen Bahnübergang, wenn sich der Verkehr vor Ihnen staut.

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