Langsam, ganz langsam sprießen die Knospen und die Temperaturen bewegen sich so weit nach oben, dass man vorsichtig von Frühling sprechen kann. Genauso zögerlich, aber unaufhaltsam beginnt die Zeit des Spargels: Das „Königsgemüse“ mag es warm und trocken, also genau so, wie es zuletzt so gar nicht war. Und auch sonst steht die Spargelsaison unter keinem guten Stern. Enorm gestiegene Kosten, ob bei Energie oder Personal, machen den Spargelbauern zu schaffen. Die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes habe die Kosten bei zwei bis drei Erntehelfern pro pro Hektar Anbaufläche deutlich in die Höhe getrieben, sagte der Geschäftsführer des Anbauverbandes Südbayern, Peter Strobl, der Deutschen Presse-Agentur. Auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der am Donnerstag die diesjährige Spargelsaison im Nürnberger Knoblauchsland offiziell eröffnete, zeigte Sorgenfalten. Während im heimischen Anbau der Verkaufspreis enorm nach oben gehen müsste, trifft das kulinarische Angebot auf Verbraucher, die selbst gerade finanziell zu knabbern haben. Ein Ausweichen auf günstigere Importe aus dem Ausland liegt nahe. Eine Bedrohung für die heimischen Spargelbauern? Ingo Reinhart aus Untersteinbach im Steigerwald winkt ab: „Fränkischer Spargel ist und bleibt fränkischer Spargel!“ Natürlich würden die Importe aus dem Ausland den regionalen Bauern schon immer zu schaffen machen. „Aber das ist nicht nur bei Spargel so“, sagt Ingo Reinhart. Und schließlich würden die Produktionskosten überall ansteigen, „diese Niedrigpreise können im Ausland auch nicht mehr gehalten werden“, wie er schätzt.