Erschwingliche Mieten Neue Wohnungen in Neustadt

Peter Tischer
Uwe Döring ist trotz zuletzt kleiner Verzögerungen mit dem Bauverlauf der Wohnanlage in der Schillerstraße bislang zufrieden. Foto: Tischer

In der Schillerstraße entstehen derzeit 27 barrierefreie Mietwohnungen. Im Sommer nächsten Jahres sollen sie bezugsfertig sein.

 
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Neustadt - Die Oberfränkische Baugenossenschaft mit Stammsitz in Kronach baut in der Schillerstraße zwei weitere Neubauten. Das Investitionsvolumen beträgt fünf Millionen Euro.

Nach dem Spatenstich im Juli vergangenen Jahres schritt die Baumaßnahme zunächst zügig voran, wie Vorstand und Architekt Uwe Döring klarstellt. So werden demnächst die Dachstühle aufgerichtet. „Allerdings haben wir eine kleine Verzögerung in Kauf nehmen müssen, da es derzeit schwierig ist, Konstruktionsholz zu bekommen. Käferholz wollen wir bei dem Bau nicht“, erläutert Döring. Auch das Winterwetter ließ die Baustelle acht Wochen zum Erliegen kommen. Zudem seien die Materialkosten teilweise bis zu 50 Prozent explodiert, wie Döring ergänzt. Er verweist auf ein weiteres Problem: „Wir haben immer versucht, mit hiesigen Firmen zusammenzuarbeiten. Doch unter anderem macht der Fachkräftemangel es schwierig, in solchen Größenordnungen mit 27 Wohnungen zu bauen. Denn die meisten Handwerksfirmen hier sind eher kleinere Unternehmen“, zeigt Döring bei einem Vor-Ort-Termin auf.

Auf dem Grundstück entstehen zwei Mehrfamilienhäuser mit 27 barrierearmen Mietwohnungen und den zugehörigen Carports. Beide Häuser werden jeweils mit einer Aufzugsanlage ausgestattet. Doch auch auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz wird Wert gelegt. Regenerative Energien sollen verwendet werden, eine Pelletheizung, sowohl für die geplante Neuerrichtung als auch für den Bestand der Oberfränkischen Baugenossenschaft in der Schillerstraße 12 bis 18, versorgt über eine Nahwärmeleitung die Wohneinheiten. Zudem werden die flach geneigten Dächer extensiv begrünt. „Das Dach saugt dann bei Starkregen das Wasser auf und gibt es zeitverzögert an die Kanalisation ab“, erklärt Döring. Darüber hinaus habe das Dach einen gewissen Kühleffekt.

„Niedrige Betriebs- und Heizkosten werden in Zukunft entscheidende Kriterien bei der Anmietung von Wohnraum sein“, begründete Döring den Aufwand, auf moderne Anlagentechnik und eine gut gedämmte Gebäudehülle nach dem Stand des KfW-Effizienz-Hauses-70 zu setzen. Auch für die Elektro-Mobilität wurde Vorsorge getroffen: „Sie ist bei Bedarf gewährleistet“, versichert Döring.

Dennoch soll der Wohnraum bezahlbar bleiben. Als Genossenschaft arbeite man nicht gewinnorientiert. „Wir rechnen mit einem Quadratmeterpreis von knapp sieben Euro“, rechnet Döring vor. Eine 90-Quadratmeter-Wohnung käme dann kalt auf 630, warm auf etwa 800 Euro.

Im Sommer nächsten Jahres sollen dann die ersten Mieter einziehen können. „Wir haben schon viele Bewerbungen“, so Döring. Die Oberfränkische Baugenossenschaft hat bislang 173 Wohnungen in Neustadt in ihrem Beritt, die 27 in der Schillerstraße kommen nun hinzu. Über 2000 sind es insgesamt auf den Regierungsbezirk Oberfranken verteilt. „Wir bekennen uns zum Standort Neustadt“, stellt Döring klar. „Wohnungen sind ein Grundbedürfnis, vor allem aber werden sie dort benötigt, wo Arbeitsplätze vorhanden sind und neue entstehen.“ Bereits 1955 beauftragte der damalige Spielwarenfabrikant Kurt Hausser die Genossenschaft, in der Feldstraße 15 und 17 zwei Mehrfamilienhäuser zu errichten. „Es entstanden damals zwölf Wohnungen für heimatvertriebene Familien, die seit 1947 in den Räumen der Hausser-Werke untergebracht waren“, ergänzt Döring.

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