Und nicht zuletzt mit der Einladung von Tessa Ganserer: 2018 war sie die erste Abgeordnete in Deutschland, die ihre Transidentität publik gemacht hatte. Neben Nyke Slawik gehört die Grünen-Politikerin seit 2021 zu den ersten beiden Trans-Frauen im Deutschen Bundestag. Sie setze sich ein „für eine Welt, in der Vielfalt anerkannt und wertgeschätzt wird und nicht für Spott und Hetze sorgt“, so Ganserer auf ihrer Homepage.
Auch die Haßberge-SPD unterstützt die Veranstaltung und wird auch selbst mit Vertretern und Vertreterinnen vor Ort sein. „Auch in meinem Büro weht seit einigen Tagen die @spdqueer-Flagge“, berichtet SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar, die sich ebenfalls auf die Premiere freut: „Unsere Gesellschaft ist bunt und vielfältig, und der CSD bietet die Möglichkeit, genau das zu zeigen.“ Manuela Rottmann, MdB der Grünen für den Wahlkreis, schließt sich an: „Ein überfälliges Zeichen bei uns auf dem Land“, findet die Hammelburgerin. „Ich wünsche mir, das nicht-heterosexuelle Jugendliche nicht mehr erst in die Stadt ziehen, bevor sie sich outen. Dass diese Einstellung ,Ich hab ja nichts dagegen, aber muss man darüber denn reden?!’ überwunden wird. Dass es leichter wird. Großen Respekt dafür, dass junge Leute den CSD veranstalten und sich für mehr Sichtbarkeit queerer Menschen in den Haßbergen einsetzen!“
Hoffnung auf mehr Toleranz verspricht auch die Teilnahme der Kirchen. So findet am Sonntag, 21. August, um 16 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst zum Thema „Vielfalt im Mensch-Sein“ statt. Der Gottesdienst steht passenderweise unter dem Leitgedanken vom bunten Regenbogen. Der Gottesdienst wird gemeinsam vom katholischen Diakon Manfred Griebel und Cynthia Derra von der evangelischen Kirche Gleisenau gestaltet.
„Sei einfach wie du bist“ heißt es bereits am Vorabend bei der Aftershow-Party im Pure in Schweinfurt (Beginn: 22 Uhr). Wie viele dem Aufruf folgen, kann Luisa Buld nur schätzen. „Zwischen 200 und 400 vielleicht“, vermutet sie: „Wir freuen uns jedenfalls über jeden und jede.“