Erster E-Roller-Verleih in Coburg Flott unterwegs auf zwei Rädern

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Lars Kraus ist gern mit seinem E-Roller unterwegs. Foto: /Frank Wunderatsch

E-Roller gehören in vielen Metropolen längst zum Stadtbild. Jetzt gibt es auch in Coburg einen Verleih für die kleinen Flitzer.

 
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Coburg - Sie sind flott und wendig: E-Scooter erfreuen sich in vielen Metropolen großer Beliebtheit. Seit wenigen Wochen gibt es auch in Coburg einen ersten Rollerverleih. Mitten in der Innenstadt hält Lars Kraus in seinem Hotdog-Laden „Lars Minute“ in der Nägleinsgasse fünf Roller bereit, weitere könnten demnächst hinzu kommen. „Das wird sehr gut angenommen“, ist er nach rund einem Monat zufrieden. Die Idee für das Projekt kommt ihm über Nacht im vergangenen Sommer, wie er schildert. Er schreibt in Konzept, nimmt Stadtverwaltung und Tourismusbetrieb mit ins Boot und bekommt eine Genehmigung. Bewusst entscheidet er sich gegen ein Sharingmodell wie in Großstädten, wo an jeder beliebten Stelle der E- Roller abgestellt werden kann und übergibt die Roller direkt im Laden. Wegen Corona derzeit nur nach Voranmeldung.

Damit gehts dann hoch zur Veste Coburg, ins Glasmuseum nach Rödental oder zu Goldbergsee . „All diese Ziele sind mit den Rollern leicht zu erreichen“, sagt Lars Kraus. Er hält Regenmäntel und Helme für seine Kunden bereit, auf einem großen Schild hat er die zehn goldenen Regeln für ungetrübten Rollerspaß notiert: Mindestens 14 Jahre alt, Alkohol, Drogen und das Fahren auf dem Bürgersteig sind tabu. „Man darf überall dort fahren, wo es Radlern auch erlaubt ist“, fasst Lars Kraus zusammen. Einen Führerschein brauchen Kunden für eine Spritztour mit dem E-Scooter nicht.

Weil seit Corona die Laufkundschaft wegfällt, überlegt Lars Kraus, auf einen mobilen Hotdog-Stand umzusatteln. Dann könnte er gezielt Unternehmen anfahren. Doch selbst dann soll der E-Scooterverleih erhalten bleiben und könnte ins Geschäft eines Freundes in zentraler Lage mit einziehen.

Kathrin Wortmann vom Coburg Marketing begrüßt die Initiative von Lars Kraus, auch wenn derzeit überwiegend ein eher älteres Publikum in die Vestestadt kommt. „Ich finde es super, dass jemand in der jetzigen Zeit kreativ ist und einen neuen Wirtschaftszweig aufmacht“, sagt die Leiterin des Bereichs Tourismus. Eine E-Scootertour mit einem Hotdog zur Stärkung, wie es bei „Lars Minute“ zu haben ist, sei ein konkretes Angebot, welches sich gut vermarkten lasse. „Genau solch ein Engagement brauchen wir“, so Kathrin Wortmann. Sie hofft, dass der Verleih gerade junge Leute nach Coburg ziehen könnte, denn „wir wollen zukünftig vermehrt auch ein jüngeres Klientel ansprechen“, plant die Tourismuschefin.

Die Ausflüge der E-Scooter-Mieter sind der Polizei bisher nicht negativ aufgefallen. Bei Rollern im Privatbesitz sei das anders. „Wir hatten Einzelfälle, wo E-Scooter genutzt wurden die keine Straßenzulassung hatten“, erklärt Stefan Probst, Sprecher der Coburger Polizei auf Anfrage der Neuen Presse. Mitunter seien auch Personen unter 14 Jahren oder ohne Versicherungskennzeichen unterwegs gewesen. „Wir haben ein Auge drauf, es gibt genaue Grenzen, wo ein E-Scooter fahren darf und wo nicht“, sagt Probst. Weil das Rollerfahren von einigen Menschen nicht als echte Teilnahme am Straßenverkehr angesehen wird, wurden zuweilen auch Personen angehalten, die Alkohol oder Drogen konsumiert hatten. Damit gefährden sie jedoch genauso ihren Führerschein wie wenn sie mit anderen Fahrzeugen unterwegs sind. Auch am vorvergangenen Wochenende stoppte die Polizei zwei E-Scooterfahrer ohne Versicherung beziehungsweise unter Drogeneinfluss, gegen sie wird nun ermittelt.

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