In Hof Erste Computerspielmesse Oberfrankens

Jermayne Abrams
So ähnlich könnte es auf der Messe in der Freiheitshalle zugehen: Zwei Cosplayerinnen sind als die Figuren Zhongli und Childe verkleidet. Cosplayer verkörpern Charaktere aus diversen Bereichen wie Manga, Superhelden oder Computerspielen Foto: dpa/Franziska Kraufmann

In Hof steigt im Mai die erste Computerspielmesse Oberfrankens: Dabei sollen Gamer und Nerds aller möglichen Vorlieben zusammenkommen. Die Veranstalter erklären, was die Besucher erwartet bei der LFG-Con.

 
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Von Mario Kart bis Auto-Fußball, von Retro-Game bis Rollenspiel – all das und noch viel mehr soll es auf einer Messe geben, die am 4. Mai in Hof stattfindet. „Es ist schön, dass unser Traum endlich Wirklichkeit wird“, sagt dazu Ariane Pollak, die das Projekt nun auf einer Pressekonferenz vorgestellt hat. „Looking for Group Gaming Meetup“ (kurz: LFG-Con) heißt die Veranstaltung, die Spieler und Nerds aller möglichen Vorlieben in die Freiheitshalle locken soll – es ist die erste ihrer Art in der Region. „Ich suche nach einer Gruppe“ bedeutet der Titel aus dem Englischen übersetzt. Eine oft gebrauchte Phrase in der Gemeinschaft der Online-Spieler: Weil sich eben nicht jeder Gegner alleine besiegen lässt. So soll auch die Messe vor allem Menschen zusammenbringen, sie vernetzen und selbst Außenstehenden einen Einblick in die Gaming-Welt gewähren. Doch wie kommt es dazu?

Alles begann im Gründerzentrum Einstein1

Ariane Pollak, Selbstständige im KI-Bereich und Streamerin, hat die Idee mit ihrem Bruder Kevin und Stefan Preising entwickelt. Kennengelernt haben sich das Geschwisterpaar und der Dritte im Bunde im digitalen Gründerzentrum Einstein1 in Hof, wo sie ihre gemeinsame Liebe fürs Gaming entdeckten. Schnell hatten sie dabei auch das Bedürfnis, ihre Leidenschaft mit anderen zu teilen. Wichtigster Impuls für die Gründung einer eigenen Messe war schließlich der Besuch der Gamescom 2023 in Köln. „Wir waren fasziniert, wie viele Menschen die weltgrößte Computerspielmesse erreichen kann – und das auch noch so gut organisiert“, sagt Stefan Preising. „Wenn wir so ein Event auch in Oberfranken planen könnten, wäre das ein Segen für alle Spieleliebhaber in der Umgebung“, fügt Ariane hinzu. Sie selbst ist gebürtige Wunsiedlerin.

Stellten die Messe bei einer Pressekonferenz vor: Kreisjugendpfleger Johannes Wurm und Stadtjugendpflegerin Janina Dill (vorne von links) sowie Landrat Oliver Bär, Paul-Bernhard Wagner aus dem Smart-City-Team des Landkreises, die Veranstalter Stefan Preising, Ariane Pollak, Kevin Pollak und Hofs Oberbürgermeisterin Eva Döhla. Foto: Landkreis Hof

Um diesen Traum wahr werden lassen zu können, haben die drei Veranstalter nun Unterstützung vom Landkreis  bekommen: „Die Beratungen laufen schon seit Oktober. Wir sind unglaublich zufrieden, wie sehr sich die drei ehrenamtlich engagieren, um ein solches Projekt auf die Beine zu stellen,“ sagt Johannes Wurm, Ansprechpartner für kommunale Jugendarbeit im Landkreis Hof. Eben jener Landkreis ist es auch, durch den dieses Projekt finanziell überhaupt möglich gemacht wurde. Als Sponsorin ist zudem unter anderem die Sparkasse über den Jugendfonds des Landkreises mit an Bord, ebenso die Hanns-Seidel-Stiftung, „hoferLand.digital“ sowie das Projektteam Hofer Land. Aber auch die Stadt Hof greift dem Projekt unter die Arme und unterstützt mit  Personal. „Jetzt ist es möglich, ein großes Publikum heranzubringen und die Messe sogar regelmäßig zu halten,“ erklärt Stefan Preising.

Eben jener Landkreis ist es auch, durch den dieses Projekt finanziell überhaupt möglich gemacht wurde. „Wir wollen Gamingbegeisterte aus der Region, aber auch weit darüber hinaus anziehen, wollen sie zusammenbringen und ein Netzwerk knüpfen. Wir tun dies auch in dem Bewusstsein, dass Gaming ein sehr großer Wirtschaftsfaktor ist, der immer mehr zunimmt. Natürlich ist dieses Event auch unter dem Gesichtspunkt der Jugendarbeit von großem Interesse, denn wir wollen im Rahmen der Messe auch auf Themen hinweisen, die im Zusammenhang mit gesundem Gaming relevant sind“, sagt  Landrat  Oliver Bär.

Ein Mario-Kart-Turnier und mehr

Die LFG-Con soll Jung und Alt eine Vielzahl von Veranstaltungen bieten. „Es wird ein Mario-Kart-Turnier geben, an dem die Messebesucher teilnehmen können“, sagt Wurm. Es soll auch einen Rocket-League-Showdown geben. Rocket League ist wie Fußball, bloß mit Spielzeugautos, die digital um Tore kämpfen. Auch die Cosplay Community in der Umgebung kommt zum Zug. Cosplayer verkörpern Charaktere aus diversen Bereichen der Popkultur wie Manga, Superhelden oder Computerspielen. Auf der Messe soll es laut Wurm einen Wettbewerb mit bis zu 15 Teilnehmern geben. „Zu diesem Wettbewerb können Personen ihre besten Kleidungstücke und Schwerter aus Schaumstoff mitnehmen und von den Messeteilnehmern bewerten lassen ,“ erklärt Pollak.

Auch junge Spieleentwickler aus der Umgebung haben die Möglichkeit, ihre Werke zu präsentieren. „Zugesagt haben bereits die Firma Firesight Emergo aus Bayreuth und die Firma Knightmare Tales aus München“, berichtet Wurm.

Die Highlights der Veranstaltung werden das FIFA- Turnier und die Finalisten des Online-Rollenspiels League of Legends sein. Auch Promis der Gaming-Szene, die unter ihren Nutzernamen in den Spielen bekannter sind als unter ihren bürgerlichen Namen, haben die Veranstalter nach Hof eingeladen: Nico Kappel alias „EisohneWaffel“ moderiert das League-of-Legends-Finale. In der Kategorie E-Sport werden Lukas Thoma alias „Lucarox“, Lukas Pöthe alias „LagsAlot“ und Michael Bittner alias „Megabit“ vertreten sein. „Der E-Sport, also die Profiliga beim Zocken, ist für junge Fans genauso wichtig und relevant wie der Fußballverein dem Fußballspieler“, erklärt Pollak.

Gaming als Bildungsinstrument

Neben den spielerischen Aspekten auf der Messe wird es auch wissenschaftliche und soziale Themen geben. Dazu sagt Janina Dill, Mitverantwortliche für die kommunale Jugendarbeit der Stadt Hof: „Laut Jim-Studie spielen 72 Prozent der Jugendlichen regelmäßig Computerspiele. Das ist unabhängig davon, ob sie vorm PC, vor der Konsole oder vor dem Tablet sitzen. Wir haben natürlich auch den Auftrag, die Jüngeren unter uns über übermäßigen Medienkonsum aufzuklären. Wir müssen Gaming als ein Bildungsinstrument sehen.“ Es wird einen Vortrag zum Thema Mediensuchtberatung geben, damit Eltern sich darüber informieren können, wo Gefahren für das Kind entstehen.

In die Messe dürfen Kinder ab zwölf Jahren oder Kinder mit elterlicher Begleitung. Die Veranstalter schätzen, dass im Mai rund 2000 Besucher kommen werden.

Tickets gibt es auf der Internetseite des Veranstalters: lfg-con.de.

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