Ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell sagte am Mittwoch, man bedaure die Hinrichtung zutiefst. Die EU sei unter allen Umständen entschieden gegen die Todesstrafe. Diese sei mit der menschlichen Würde und dem Recht auf Leben unvereinbar, unmenschlich, erniedrigend und habe eine keine abschreckende Wirkung. Zugleich betonte der Sprecher, die EU sei entschieden für eine effektive Strafverfolgung. Er rief die US-Regierung auf, bis zur Amtsübergabe keine weiteren Todesurteile auf Bundesebene zu vollstrecken.
Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung Bärbel Kofler hatte die US-Regierung vergeblich aufgerufen, von der Hinrichtung abzusehen. Ein US-Gericht habe Lisa Montgomery mehrfache psychische Erkrankungen attestiert, erklärte Kofler. "Sie war seit früher Kindheit häuslicher und sexueller Gewalt ausgesetzt."
Bis zur Amtsübernahme des siegreichen Trump-Herausforderers Joe Biden am 20. Januar will die US-Regierung nach Angaben des Death Penalty Information Centers noch zwei weitere Todesurteile vollstrecken. Der künftige Präsident Biden - ein Demokrat - hat sich für die Abschaffung der Todesstrafe auf Bundesebene ausgesprochen. Der Republikaner Trump ist ein Befürworter der Todesstrafe.
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