Kulmbach Einfamilienhaus in Flammen

, aktualisiert am 30.10.2023 - 13:34 Uhr

Dramatische Szenen haben sich am Montagvormittag in der Gustav-Adolf-Straße unterhalb des Rehbergs in Kulmbach abgespielt. In einem Haus brach ein Feuer aus. 

 
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Kulmbach - Gegen 9 Uhr war in einem der Häuser, die ganz oben am Berg stehen, ein Brand ausgebrochen. Für die Feuerwehr bedeutete das Schwerstarbeit, denn zu dem brennenden Haus kann man mit keinem Fahrzeug gelangen. Lediglich über eine Treppe mit  etwa 100 Stufen kommt man zu dem Gebäude. Für die rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr Kulmbach, der Wehren aus dem gesamten Stadtgebiet, der Feuerwehr Mainleus und der Atemschutzlogistik der Stadtsteinacher Wehr bedeutete das: Alles, was oben am Brandort gebraucht wurde, musste dorthin steil nach oben über Treppenstufen getragen werden. Das verlangte Einsatzleiter und Stadtbrandmeister Michael Weich und seinen Feuerwehrleuten alles ab. Am Ende haben die Männer und Frauen das Feuer löschen können. Doch das Haus, das bestätigen Polizei und Feuerwehr übereinstimmend, ist unbewohnbar. Alle Etagen seien von dem Feuer betroffen.

Von den Häusern  oben in der Gustav-Adolf-Straße in Richtung Rehberg hat man einen phantastischen Blick auf Kulmbach. Doch um den zu genießen, muss man eine lange und steile Treppe überwinden. Alles, was in Haus oder Garten gebraucht wird, muss getragen werden. Das machte es der Feuerwehr schwer, als sie nach dem Alarm kurz nach 9 Uhr Uhr am Brandort eintraf. Als Michael Weich am Einsatzort ankam, brannte es bereits aus zwei Fenstern, berichtetet Feuerwehrsprecher Yves Wächter. „Das Feuer hatte da schon auf den Dachstuhl übergegriffen.“

Wächter beschreibt die Probleme, vor denen die Retter standen: Die Drehleiter konnte den Brandort ebenso wenig anfahren wie Fahrzeuge jedweder anderer Art. Mit zwei C-Rohren haben die Kräfte mit den Löscharbeiten begonnen. Das Wasser kam von einem nahegelegenen Hydranten. Schnell habe es sich abgezeichnet, dass die alarmierten Atemschutzgeräteträger nicht ausreichten. Als mehr angefordert wurden, hat die Leitstelle auch die Alarmierungsstufe auf B4 erhöht. Diese Stufe bedeutet, dass für die Löscharbeiten mehr als vier Löschzüge benötigt werden. Das ist sonst zum Beispiel bei Industriegebäuden der Fall. Diesmal, in der Gustav-Adolf-Straße, war es, weil der Brandort so schwer zu erreichen gewesen ist.

Und noch etwas veranlasste die Integrierte Rettungsleitstelle Bayreuth-Kulmbach zeitgleich mit der Erhöhung der Alarmierungsstufe: Ebenfalls gegen 9.50 Uhr lösten die Kastastrophenschutzwarn-Apps aus. Die Kulmbacher wurden aufgefordert, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten und Lüftungen abzuschalten. Der Grund: Durch den Brand hatte sich eine zum Teil riesige Rauchwolke gebildet, die in Richtung Innstadt gezogen war. Erst gegen 11.33 Uhr wurde der Alarm wieder aufgehoben.

Derweilen kämpften die auf eine Hundertschaft angewachsenen Retter gegen die Flammen hoch oben am Berg. Vom Siechengrund wurde eine 300 Meter lange B-Leitung nach oben zum Brandort gelegt, um genügend Löschwasser zur Verfügung zu haben. „Alle Wehren aus dem Kulmbacher Bereich waren alarmiert worden“, informiert Yves Wächter.  Das offene Feuer sei recht schnell gelöscht worden, berichtet Wächter. Allerdings sei bis in den Nachmittag hinein noch nach Glutnestern gesucht worden, die es abzulöschen galt. Und auch dabei standen die Retter vor Herausforderungen. An das Haus im Berg war nur heranzukommen, nachdem Steckleiterverbindungen aufgebaut worden waren. Auch die mussten alle erst nach oben getragen werden. Und schließlich war es auch sonst mit der Logistik nicht einfach. Die Gustav-Adolf-Straße ist schmal. Nicht einfach, mit den großen Einsatzfahrzeugen durchzukommen.

Am späteren Nachmittag kam dann auch das Technische Hilfswerk Kulmbach an den Einsatzort. Etwa 15 Mann verschlossen notdürftig Fenster und Türen. Das Haus allerdings wird sowohl nach Einschätzung der Polizei als auch der Feuerwehr wohl lange nicht bewohnbar sein. Ersten Schätzungen zufolge gibt die Polizei die Schadenshöhe mit  mindestens 100.000 Euro an.

Jetzt hat die Kripo Bayreuth mit ihren Brandfahndern die Untersuchung der noch völlig unklaren Ursache für das verheerende Feuer übernommen. Die einzige Bewohnerin des Hauses, heißt es aus dem Bayreuther Polizeipräsidium, habe selbst die Feuerwehr verständigt, als sei Rauch im Hausbemerkt hatte. Dann habe sie umgehend das Gebäude verlassen, bevor für sie eine Gefahr entstehen konnte. Damit habe es keine Verletzten zu beklagen gegeben, berichtet die Polizei.

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