Was geschieht, wenn ein Papst stirbt?
Wie bei einem Rücktritt wäre die katholische Kirche auch im Todesfall bis zur Wahl eines neuen Papstes ohne Oberhirten. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Todes muss der Camerlengo (der Kardinalskämmerer) Arbeitszimmer und Privatgemächer des verstorbenen Papstes versiegeln. Der Leichnam des verstorbenen Pontifex darf nicht fotografiert werden, wenn dieser nicht mit seinen Pontifikalgewändern bekleidet ist. Die hohen Kirchenvertreter – der Kardinalstaatssekretär und die Kardinalpräfekten – treten zurück. Das Kardinalskollegium übernimmt gemeinsam die kirchlichen Amtsgeschäfte. Doch das Kollegium hat lediglich Vollmacht die laufenden Geschäfte zu führen, die Trauerfeiern und die Beisetzung des verstorbenen Papstes vorzubereiten sowie die Wahl des neuen Mannes an der Spitze der katholischen Kirche zu organisieren. Besondere Bedeutung kommt dem Kardinaldekan zu, der alle Fäden in der Hand hält.
Wie wird die Trauerfeier gestaltet?
Als wichtigste Amtshandlung muss das Kardinalskollegium den Tag, die Stunde sowie die Art und Weise bestimmen, wie der Leichnam des Papstes in die Vatikanische Basilika zu überführen ist, um dort zur Verwehrung durch die Gläubigen aufgebahrt zu werden. Die Trauerfeiern sollen während neun aufeinander folgenden Tagen gehalten werden. Die Bestattung ist vier bis sechs Tage nach dem Tod vorgesehen. Es ist aber nicht vorgeschrieben, dass der tote Papst – wie in der neueren Geschichte üblich – unbedingt im Petersdom sein Grab findet.
Wann tritt das Konklave der Kardinäle zusammen?
Frühestens 15, spätestens 20 Tage nach dem Tod des Papstes müssen die Kardinäle, die das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, zum Konklave in der Sixtinischen Kapelle im Vatikanstaat zusammenkommen, um das neue Oberhaupt der katholischen Kirche zu wählen.