Vor 35 Jahren stand das Dorfgasthaus im ziemlich einsamen Sperrgebiet an der innerdeutschen Grenze mitten im Fokus der Weltpolitik. Am 12. November 1989, nur wenige Tage nachdem in Berlin die Mauer fiel, ertrotzten sich die Sonneberger auch in der Nähe des damals noch selbstständigen Dorfes Hönbach einen eigenen Grenzübergang – einen der ersten jenseits bestehender Grenzübergangsstellen. Die Trabi- und Wartburgkolonnen rollten durch das beschauliche Hönbach (noch auf ziemlich holprigen Untergrund). Und mehr als ein halbes Jahr später, am 1. Juli 1990, schaute die große Welt auf das Dorf, als an der Nahtstelle zwischen Sonneberg (Ost) und Neustadt bei Coburg (West) die Innenminister der Bundesrepublik und DDR, Wolfgang Schäuble und Peter Michael Diestel (beide CDU) hier den Vertrag über die Abschaffung der Passkontrollen unterzeichneten – einer der wichtigen Verträge vor dem Einigungsvertrag. „Wir sind damals in etwas Neues aufgebrochen“, sagt Gastwirtin Gabriele Schindhelm, die sich an die bewegten Zeiten vor dem „Grünen Baum“ erinnern kann.
Essen & Trinken Vegan im Dorfwirtshaus
Thomas Schwämmlein 15.11.2024 - 12:00 Uhr