Europaforum in Hof Neue Chancen in Lateinamerika

red

Die geopolitischen Spannungen nehmen zu – und die Wirtschaft braucht eine größere Unabhängigkeit von den Wirtschaftsräumen China, Indien oder Nordamerika. Sind die Staaten Lateinamerikas eine Alternative? Eine Auslandskorrespondentin hat Antworten.

 
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Die Auslandskorrespondentin Sandra Weiss ist eine gefragte Lateinamerika-Expertin. Am 14. Oktober ist sie in Hof. Foto: Riffreporter/Tina Delia Umlauf

Warum ist eine enge Verbindung zwischen der EU und Lateinamerika so wichtig? Was können intensivere Partnerschaften zwischen den Staaten bewirken? Klar ist: Lateinamerika und Europa brauchen einander mehr denn je. Einerseits zur Sicherung von wechselseitigen Lieferketten und der Rohstoffbasis – andererseits zum Schutz von Umwelt und Klima. Und auch um Werte geht es: Demokratie, Freiheit und Gleichheit müssen die gemeinsame Basis bilden, um die Wirtschaftsbeziehungen noch weiter zu vertiefen. Immerhin: Die deutschen Exporte nach Lateinamerika haben ein Volumen von jährlich 50 Milliarden Euro – mit steigender Tendenz.

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Wie sich die EU strategisch in Richtung Lateinamerika ausrichten sollte, beleuchtet das 9. Europaforum der Hochschule Hof am 14. Oktober um 17.00 Uhr. Die für zahlreiche deutsche Zeitungen tätige Lateinamerika-Korrespondentin und gelernte Diplomatin Sandra Weiss reist dafür aus Mexico City an und wird darüber sprechen, wie die Spuren des Kolonialismus in Lateinamerika nachwirken und die Beziehungen zu Europa bis heute prägen. Welche Wiedergutmachung müsste Europa leisten?

Ein waschechter Oberfranke tritt mit Gerald Knoll auf das Podium. In dritter Generation führt er in dem kleinen Ort Oberprex (Landkreis Hof) ein Handwerksunternehmen, das Geigenbögen herstellt – und in die ganze Welt exportiert. Doch der „Hidden Champion“ ist auf das wertvolle brasilianische Pernambuk-Holz angewiesen – das aber aufgrund von Artenschutzabkommen nicht mehr nach Deutschland geliefert werden darf. Was bedeutet das für den Geigenbogenbau der Familie Knoll?

Das Europaforum greift zudem die Wasserknappheit in Lateinamerika (Paola Acosta Carrascal, Institut für nachhaltige Wassersysteme, Hochschule Hof) auf und die Studentin Ambar Reyes Torres berichtet über ihren Weg von Mexiko nach Oberfranken. Die Veranstaltung wird moderiert von Michael Ertel, Redakteur in der Wirtschaftsredaktion von Frankenpost, Nordbayerischer Kurier Bayreuth und Neue Presse Coburg.

Eine Anmeldung zum 9. Europaforum ist möglich unter: https://tinyurl.com/392j2uj5