Evangelische Kirche Coburg Dekanat muss Stellen streichen

Weil die Kirchengemeinden weiter Mitglieder verlieren, müssen auch im evangelischen Dekanat Coburg Pfarrstellen gestrichen und Aufgaben gebündelt werden. Foto: picture alliance/dpa/Oliver Berg

Die evangelischen Kirchengemeinden verlieren weiter Mitglieder. Die Folge: Pfarrstellen werden nicht mehr besetzt und Aufgaben gebündelt. Die Jugendarbeit behält einen hohen Stellenwert.

 
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Coburg - Erstmals in ihrer Geschichte hat die Evangelisch-Lutherische Dekanatssynode Coburg digital getagt. 64 Vertreterinnen und Vertreter von Kirchengemeinden und Institutionen aus der Stadt und aus dem Landkreis berieten über den Haushalt des Dekanatsbezirks und die Folgen der von der Landeskirche beabsichtigten Kürzung des theologischen und theologisch-pädagogischen Personals in den Kirchengemeinden, teilte das von Stefan Kirchberger und Andreas Kleefeld geleitete Dekanat am Wochenende mit.

Der Haushalt des Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirks Coburg umfasst gut vier Millionen Euro. Davon werden fast 3,4 Millionen Euro für die Angebote der Evangelischen Jugend im Dekanatsbezirk aufgewendet. Weitere Ausgabenschwerpunkte liegen in der Partnerschaftsarbeit mit Tansania, der Kirchenmusik, der Telefon-, Notfall- und Krankenhausseelsorge sowie der politischen Arbeit als Träger der Demokratiepartnerschaft, heißt es in der Pressemitteilung.

Die Landeskirche hat angekündigt, zehn Prozent der hauptamtlichen Stellen zu kürzen. Das Dekanat rechnet mit einem Verlust von sechs bis acht Stellen vorwiegend im Gemeindebereich. Im Vorgriff auf die Entscheidung wurden bereits einige Positionen nicht wieder besetzt oder reduziert. Betroffen sind bislang die Johanneskirche in Coburg, die Pfarrei Coburg Süd (Creidlitz), Coburg St. Matthäus, Weißenbrunn vorm Wald, Hassenberg und die Evangelische Jugend.

Die Regionen des Dekanatsbezirks planen, wie Verkündigung, Seelsorge, der kirchliche Unterricht und viele andere Aufgaben in den Kirchengemeinden und Kooperationsgemeinschaften künftig neu organisiert werden müssen. Die Kirchengemeinden einer Region werden ihre Kräfte bündeln und stärker zusammenarbeiten. Der Aufgabenkatalog der Ortsgemeinde muss überprüft werden, so das Dekanat. Statt sich als Allrounder zu verstehen, würden sich Kirchengemeinden ergänzen und auf Schwerpunkte konzentrieren. Manche Aufgaben wie die Öffentlichkeitsarbeit könnten stärker vom Dekanat aus flankiert werden. Eine Bündelung von Handlungsfeldern geschehe bereits in der Diakonie, der Evangelischen Jugend, der Gesamtkirchengemeinde oder dem neugegründeten Evangelischen Kindertagesstättenverband (die Neue Presse berichtete). Im Bereich der Evangelischen Erwachsenenbildung werde bezirksübergreifend ein Zusammenschluss mit den Bildungswerken Kronach-Ludwigsstadt-Michelau und Bamberg vorbereitet.

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