Wenn der Württembergische evangelische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl sich offen gegen die Erklärung des Ökumenischen Rats der Kirchen stellt und der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp dazu noch einen Mangel an Empathie und Mitgefühl in der Gesellschaft beklagt, dann zeigt das Zweierlei. Die Evangelische Kirche beginnt wieder offen über Themen zu diskutieren und distanziert sich eindeutig von der oft sehr restriktiven „Außenpolitik“ des ehemaligen EKD-Vorsitzenden Heinrich Bedford Strohm. Ein Kurs, der nicht zuletzt viele Gläubige dazu bewogen hatte, aus ihrer Kirche auszutreten. Zu links, zu grün, zu wenig auf das eigene „Klientel“ ausgerichtet, waren häufige Kritikpunkte, für die es innerhalb der EKD kaum Raum zur Diskussion gab. Beide Bischöfe haben recht: Israel ist kein Apartheitsstaat, so viel Sachlichkeit muss bei aller Debatte sein, wie das vormalige Südafrika es war. Der Aufruf zu mehr Empathie und Mitgefühl macht Hoffnung. Das ist ein echtes Bekenntnis zum Markenkern, der christlichen Nächstenliebe.
Evangelische Kirche Zurück zum Markenkern
Kerstin Dolde 06.07.2025 - 18:00 Uhr