Die weibliche Leiche, die in der Wohnung des Ratingers entdeckt wurde, sei bereits teilweise skelettiert gewesen und habe in einem Rollstuhl gesessen. Dabei dürfte es sich um die Mutter des Verdächtigen handeln. Die Identifizierung dauere weiter an.
„Das sind wir den Opfern schuldig“
Die Gewerkschaft der Polizei hatte im Vorfeld der Sondersitzung vor „parteipolitischen Ränkespielen“ gewarnt. Die Befürchtung bestätigte sich am Montag nicht. Der GdP-Landesvorsitzende Michael Mertens lobte im Nachgang die „große Sachlichkeit“. Den Einsatzkräften sei kein Vorwurf zu machen, sagte Mertens. „Sie haben alles getan, was man tun konnte. Mit so einer Grausamkeit kann man nicht rechnen.“
Reul sagte in Richtung Opposition, die Sondersitzung sei nach seinem Gefühl zu früh einberufen worden. „Nach solchen Angriffen auf unsere Einsatzkräfte kann man nicht ohne Weiteres zur Tagesordnung übergehen. Es ist unsere Pflicht, den Minister um einen Bericht zu bitten. Das sind wir den Opfern schuldig“, entgegnete SPD-Fraktionsvizechefin Elisabeth Müller-Witt.
„Wir müssen auch überlegen, wie wir die Mitarbeiter besser schützen und den Opfern besser helfen können.“ Dies betreffe nicht nur Polizisten und Feuerwehrleute, sondern auch Gerichtsvollzieher und Jugendamtsmitarbeiter. „Die treten in unserem Auftrag vor eine Tür und wissen nicht, was sie dahinter erwartet“, sagte Müller-Witt. Mit Blick auf das Konzept zur Früherkennung von Personen mit Risikopotenzial scheine es noch erhebliche Entwicklungspotenziale zu geben.