Eine plausible Erklärung dafür ist, dass mit steigender Lufttemperatur mehr Wasser verdunstet. Dieses Wasser muss irgendwann wieder als Niederschlag zurück zur Erde kommen. So bringen hohe Temperaturen den atmosphärischen Wasserkreislauf zusätzlich in Schwung. In Regionen, in denen es ohnehin wenig regnet, wird es dagegen tendenziell trockener. Die Folgen zeigen sich in den Bodenfeuchtekarten, in denen immer größere Teile Deutschlands als tiefrote Zonen erscheinen. Das Problem ist weniger die Niederschlagsmenge, die innerhalb eines Jahres fällt, sondern eine ungünstige zeitliche und räumliche Verteilung.
Großer Einfluss des Jetstreams
Das führen viele Klimaforscher auch darauf zurück, dass Tiefdruckgebiete länger an Ort und Stelle verharren. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass dabei die Abschwächung der Jetstream-Höhenwinde eine wichtige Rolle spielt. Allerdings lässt sich das nicht für alle Regionen und Jahreszeiten gleichermaßen sagen. Hauptantrieb des Jetstream ist der Polarwirbel, dessen Stärke maßgeblich von den – zunehmend geringeren – Temperaturunterschieden zwischen der Polarregion und den gemäßigten Breiten abhängt.
Die deutlichsten Spuren hinterlässt der Klimawandel aber bei der Entwicklung der Temperaturen. Extreme Hitzewellen wie zuletzt in Kanada und den USA seien durch die Erderwärmung mindestens 150-mal wahrscheinlicher als in vorindustrieller Zeit, schreibt ein internationales Forscherteam um Friederike Otto in einer aktuellen Studie.