Bei der Station „Jesus fällt zum zweiten Male unter das Kreuz“ spielte Mobbing eine besondere Rolle – und die Kommunionkinder brachten dies mit verbalen und körperlichen Attacken zum Ausdruck. Sie erfuhren dabei aber auch, wie man damit niedergedrückt oder verletzt wird und wie auch Worte und Taten verletzen können.
Dies spielte auch bei der Station „Jesus wird seiner Kleider beraubt“ eine besondere Rolle, wenn Menschen unter Naturkatastrophen und Kriegen leiden und alles verlieren. Ähnlich sei es aber auch, wenn ein Kind von Klassenkameraden alles abgenommen bekomme.
Wann verletzt du andere Menschen?
Die Station mit dem liegenden Jesus zeigte auf „wie Jesus ans Kreuz geschlagen wird“ und dabei ganz große Schmerzen leidet. Gemeindereferent Vetter stellte den Mädchen und Jungen die Frage: „Wann verletzt du andere Menschen, ganz bewusst mit voller Absicht, vielleicht auch mit einer bösen Tat oder einem bösen Wort?“ Diese Gedanken flossen dann in das Gebet ein „Jesus, sei auch dann bei uns, wenn wir andere verletzen. Mache uns bewusst, dass das nicht richtig ist!“
Schließlich führte der Weg noch an die Station „Jesus stirbt am Kreuz“, wo es um die Mittagszeit im ganzen Land plötzlich dunkel wurde und es schien, als wollte der Himmel nie mehr hell werden. Dazu passten die Worte von Jesus: „Mein Gott! Warum hast du mich verlassen?“ Hier trat am Kreuzweg Stille ein. Doch dann hieß es: „Das Kreuz ist ein Zeichen für das Leid, das die Menschen zugefügt haben. Das Kreuz ist aber auch ein Zeichen der Liebe Jesu zu uns. Weil er uns liebt, ist er den schweren Weg bis zum Ende gegangen. Durch seinen Tod am Kreuz hat er uns frei gemacht.“ So durften dann die Kinder nach vorne kommen, wo ihre Wollfäden zerschnitten und die zerschnittenen Fäden ans Kreuz gehängt wurden. Matthias Vetter begleitete dies mit den Worten. „Am Kreuz hängen unsere Wollfäden. Am Kreuz hängen Ungerechtigkeit und die Last der Welt. Am Kreuz hängen auch deine Lasten und Ungerechtigkeiten, die du zu tragen hast. Jesus, wir glauben daran, dass du unsere Last mit uns trägst.“
Bei schönstem Wetter hatten sich zu diesem besonderen Kreuzweg am Karfreitag nahezu 150 Gläubige eingefunden, darunter auch 40 Buben und Mädchen, die auf ihrem Weg mit Gitarrenbegleitung Lieder sangen. Ein Kreuzweg, der den Kindern, aber auch den vielen Erwachsenen, noch lange in Erinnerung bleiben wird.