Fasching Narren erobern Kronach

Rainer Glissnik

Die Premiere des diesjährigen Büttenabends in Kronach dauert stolze fünfeinhalb Stunden – und überzeugt auf ganzer Linie.

 
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Einfach klasse! Die „Kroniche Fousanaocht“ und ihre vielen Akteure boten dem Publikum eine exzellente Faschingsshow. Witze, Gags, fetzige Action, wunderschöne Kostüme. „Man soll die Feste feiern, wie sie fallen“, führte Sitzungspräsident Thomas Auer durch ein am ersten Büttenabend fünfeinhalbstündiges Programm. Sämtliche Akteure liefen zu Höchstleistungen auf.

Endlich konnte auch Bürgermeisterin Angela Hofmann als Schirmherrin das närrische Licht aufdrehen. Dann ein „Björn-Out“: Vor einem Jahr waren Seine Tollität Prinz Björn I. und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Franziska I. lediglich online aktiv, und jetzt – zumindest beim ersten Büttenabend – musste Prinz Björn I. auch noch krank zu Hause bleiben. Als Prinzregent sprang Fousanaochts-Präsident Georg Löffler ein. Der stand nun wirklich im Mittelpunkt. „Ohne Lucas-Cranach-Campus geht in der Stadt Kronach nichts mehr“, verlas er aus der Regierungserklärung des Prinzen. Sie ist gerne dabei, wenn sie durchstartet, die Narretei, verkündete Prinzessin Franziska I. Das Prinzenpaar werde eine Bierpreisbremse einführen und im Rahmen eines 200 Millionen-Hektoliter-Rettungsschirms der Preis für ein Seidla auf 2,22 Euro „gebierdeckelt“.

Das fantastische Leben als Silver-Ager zeigte Georg Löffler in der Bütt auf. Der von der Frau angesprochene gewachsene Bauch sei erweiterte erotische Nutzfläche, in zunehmendem Alter sei eine Zunahme nur natürlich. Aus dem Morgenland hatten sich Christoph Müller, Martin Panzer und Stefan Lach als milliardenschwerer Scheich, billiardenschwerer Emir und Pleite-Sultan auf den Weg nach Kronach gemacht: „Wir holen den Büttenabend im nächsten Jahr zu uns in die Wüste.“ Carolin Wicklein war nach einem Sturz mit dem Fahrrad ganz schön lädiert: Glücklicherweise hatte sie zwei unmittelbar zuvor gekaufte Ramazzotti-Flaschen aus Sicherheitsgründen gleich ausgetrunken. Mit Starkbier vom Kaiserhöfer hatten sich indes die letzten Bewohner des Bürgerspitals Stefan Wicklein, Günther Kestel, Thomas Bauer und Stefan Ender dort festgeklebt. Unschlagbar schließlich die heimische Fousanaochts-Legende Wolfgang Baumann: Nach Zivi und Bufdi gebe es einen neuen Bundesfreiwilligendienst: Er bildet auf unnachahmliche weise zum „Fousi“ aus. Wer wissen will, wie das geht, muss sich noch Karten für den 3. Büttenabend am 11. Februar besorgen.

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