Fastnacht in Franken Die Haßberge mischen wieder kräftig mit

Bilder aus dem letzten Jahr: mit den Dorfrockern... Foto: BR/Maximilian Albrecht

Wenigstens auf dem Bildschirm wird es närrisch: Bei der „Fastnacht in Franken“ geben sich auch Oti Schmelzer aus Oberschwappach und die Dorfrocker aus Kirchaich wieder die Ehre.

 
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Veitshöchheim/ Haßberge - „Schaggalagga-Helau!“ Kein Fasching ohne Oti Schmelzer, zumindest nicht im Frankenland. Seinen närrischen Schlachtruf darf der Oberschwappacher auch in diesem Jahr wieder in Veitshöchheim zum Besten geben, wo der 61-Jährige bereits zum zwölften Mal in Folge auf der Bühne der „Fastnacht in Franken“ steht. Am Freitag, Samstag und am kommenden Dienstag flimmert der fränkische Fasching wieder über den Bildschirm, vor – reduziertem – Publikum aufgezeichnet in den Mainfrankensälen in Veitshöchheim am Mittwochabend: Corona hat auch diese Faschingssaison noch im Griff. Und nicht nur der „Multifunktionsfranke“ vertritt die Haßberge bei der legendären Narrenshow im Bayerischen Fernsehen, Unterstützung gibt es auch in diesem Jahr wieder von den „Dorfrockern“ aus Kirchaich.

Oti Schmelzer ist ein alter Hase im Narrenshowgeschäft. Bereits 1999 hatte er seinen ersten Fernsehauftritt bei der „Fastnacht in Franken“, „reingerutscht“ war er da als Vertretung des Gochsheimer Mundartkünstlers Wolfgang Düringer. Es folgten einige Engagements bei der „Närrischen Weinprobe“, ebenfalls eine Faschingssendung des Bayerischen Rundfunks, beim „Kabarett in Franken“ und der „Weinparade“. Seit 2011 schließlich steht der 61-Jährige fest mit beiden Beinen auf der Bühne der Kultsendung in Veitshöchheim.

Er stelle sich das Paradies wie das „Gesamtprachtfranken“ vor, schreibt Oti Schmelzer auf seiner Homepage. In einem solchen lebt er gewissermaßen auf dem elterlichen Weinbaubetrieb in Oberschwappach, wo er zusätzlich zur Winzerei die „Bescheuerte Weindunstbühne“ betreibt. In Veitshöchheim kennt man ihn stets aufwändig kostümiert und in Begleitung seiner Harmonika; im vergangenen Jahr gab er sich als Zirkusdirektor.

Wie Oti Schmelzer, der bereits in junge Jahren seine Berufung beim Oberschwappacher Dorffasching entdeckt haben soll, haben auch die Gebrüder Thomann frühzeitig ihr Talent entdeckt. Ihre Karriere als „Dorfrocker“ begann im südlichen Landkreis Haßberge im 900-Seelen-Dorf Kirchaich (Gemeinde Oberaurach). Von hier aus sendeten Philipp, Tobias und Markus Thomann unermüdlich ihre Demos mit selbst geschriebenen Songs an verschiedene Plattenfirmen, bis 2005 das Plattenlabel „Ariola“ die singenden Brüder unter Vertrag nahm. Von da an ging es Schlag auf Schlag: „Vogelbeerbaum“, „Auf der Alm“, „Fliegerlied“, „Komm in mein Iglu“, „Tiefkühlpizza“ oder „Dorfkind und stolz darauf“ eroberten die deutschsprachige Volksmusik- und Schlagerbranche im Sturm. 2007 folgte der erste Fernsehauftritt in der ARD-Samstagabend-Show „Frühlingsfest der Volksmusik“, Beim Grand Prix der Volksmusik 2008 belegte die Band mit „Und ab geht die Lutzzzi“ im Finale den vierten Platz als bester deutscher Beitrag. Nach 2009 und 2021 sind die Dorfrocker heuer zum dritten Mal bei der fränkischen Fastnacht in Veitshöchheim dabei.

Im vergangenen Jahr hatten die Haßberge-Brüder eine ganz besondere Gemeinschaftsaktion unter dem Motto „Franken Fastnacht United“ ins Leben gerufen. Zu ihrem Lied „Franken Helau“, das das Trio zur Corona-Lage umgetextet hatte, sollten Fastnachtsfreunde aus ganz Franken zu Hause tanzen, singen und darüber Videos und Bilder senden. Eine Auswahl der Einsendungen hatten sie dann in ihr offizielles Video zum Song „Franken Helau“ integriert, der bei der vergangenen Franken-Fastnacht für ein stimmungsvolles Finale sorgte. Danach waren die Thomann-Brüder auf „Traktor-Tour“ unterwegs und versorgten ihre Fans „open air“ mit ihrer Mischung aus Volksmusik, Party-Schlagern, Rock- und Country-Elementen. Sogar in Brasilien gaben sie jüngst ein Traktorkonzert von beeindruckender Größe – rund 1500 Traktoren (nebst Traktorfahrern) wurden gezählt.

Neben den beiden Beiträgen aus den Haßbergen vertritt das Coburger Tanzmariechen Aenne Rebhan die Region; freuen dürfen sich die Zuschauer auch auf die Stammgäste Michl Müller, Sebastian Reich mit Nilpferd Amanda, Volker Heißmann & Martin Rassau oder Ines Procter.

Das BR-Fernsehen präsentiert die Sendung, entstanden in bewährter Kooperation des BR-Studios Franken mit dem Fastnachtsverband Franken, am Freitag ab 19 Uhr, am Samstag um 20.15 Uhr und am Dienstag, 1. März, um 13.15 Uhr.

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