Fastnacht in Franken Dorfrocker bringen Franken-Frohsinn

Wenn sie schon nicht nicht zusammen mit ihren Fans feiern können in diesem Jahr, so sei man doch in der Sache verbunden und einig, finden die Dorfrocker: „Haben wir (dieses Jahr) auch ne besondere Zeit, der Franken-Frohsinn bleibt Foto: /Dorfrocker

Franken Helau: Die Dorfrocker alias Philipp, Tobias und Markus Thomann aus Kirchaich sind in diesem Jahr bei der „Fastnacht in Franken“ in Veitshöchheim dabei.

 
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Kirchaich/Veitshöchheim - Vor einigen Jahren standen die Dorfrocker in der Kultsendung „Fastnacht in Franken“ mit ihrem Hit „Franken Helau“ schon einmal auf der Bühne. Und auch in diesem Jahr sollte ihnen der Song zu närrischen Ehren in Veitshöchheim verhelfen. Aber von Anfang an. Die Gebrüder Philipp, Tobias und Markus Thomann aus dem 900-Seelen-Dorf Kirchaich in der Gemeinde Oberaurach, über die Grenzen der Haßberge hinaus besser bekannt als die „Dorfrocker“, nutzten den Faschingsauftakt im vergangenen Jahr zu einem Aufruf. Gemeinsam mit Volker Heißmann (besser bekannt als „Mariechen“ vom Fürther Komödianten-Duo Waltraud & Mariechen) setzten sie ein „Franken Fastnacht United-Gemeinschafts-Projekt“ in Gang. Zu ihrem bekannten Lied „Franken Helau“, das sie angesichts der Corona-Lage neu umgetextet hatten, sollten Fastnachtsfreunde aus ganz Franken zu Hause tanzen, singen und den dorfrockenden Faschingsbrüdern Videos und Bilder davon zusenden. „Wir wollten den vielen Fastnachtsnarren in dieser besonderen Zeit mit unserem Song etwas Ablenkung und gute Laune nach Hause in die eigenen vier Wände senden“, erklärt Dorfrocker Markus Thomann gegenüber der Neuen Presse. Die Botschaft sollte sein: Auch wenn alle auf Abstand gehen müssen und nicht wie sonst üblich auf Prunksitzungen, Bunten Abenden oder Faschingsumzügen miteinander schunkeln können, „so ist man sich doch im ,Faschings-Spirit’ verbunden – auf digitalem Weg“, so Markus Thomann. Oder, um die Brüder beim Songtext-Wort zu nehmen: „Haben wir (dieses Jahr) auch ne besondere Zeit, der Franken-Frohsinn bleibt.“

Die Aktion startete, wie könnte es auch anders sein, am 11.11. mit einem Aufruf bei Facebook und einen Tag später auch in der Neuen Presse – offenbar mit Erfolg. „Die Resonanz zur Aktion war überwältigend“, freut sich Markus Thomann. „Aus allen Bereichen Frankens und darüber hinaus haben wir in den letzen Wochen Video-Beiträge und Fotos erhalten.“ Ganz besonders hat die Thomann-Brüder auch gefreut, dass Volker Heißmann alias „Mariechen“ ebenfalls mit von der Partie (oder in diesem Fall der virtuellen Faschings-Party) war. Doch auch der eine oder andere Faschingsfreund aus der Region dürfte sich im gut dreiminütigen Video wiederfinden. „Eine Auswahl der Einsendungen haben wir wie versprochen integriert“, lacht Markus Thomann. Und so finden sich im bunten Zusammenschnitt (zu sehen unter https://www.facebook.com/dorfrocker/videos/2731883710430822/) Faschingsprinzen und lokale Pappnasen direkt neben ihren musikalisch-komödiantischen Idolen in einem gemeinsamen Film. Das Video ist am vergangenen Wochenende in den sozialen Medien veröffentlicht worden. „Alleine auf unserer Facebook-Seite gab es zum Video seither über 100 000 Aufrufe, es wurde über 1000 Mal geteilt und über 2500 Mal geliked“, freut sich Markus Thomann.

Die Freude ist aber noch größer: Denn der Fastnachtsverband Franken steht nicht nur hinter der Aktion, sondern verhilft „Franken Helau“ zu seinem Revival – und den Dorfrockern zu einem erneuten Auftritt in der bekannten BR-Sendung „Fastnacht in Franken“, die am kommenden Freitag, 5. Februar, um 20.15 Uhr im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wird. Die Resonanz fällt standesgemäß aus: „Das freut uns ‚wie Sau’, dass das geklappt hat“, lautet das spontane Statement von Markus Thomann. „Wir waren vor etlichen Jahren bereits in der Sendung zu Gast und hatten danach viele sehr positive Feedbacks der Leute erhalten.“

Auf die Idee zum „Franken Fastnacht United-Gemeinschafts-Projekt“ kamen die Brüder Thomann im Zuge ihrer Helden-Tour, auf der die „Dorfrocker“ im vergangenen Sommer bei über 60 Terminen in ganz Deutschland für „stille Corona-Helden“ – zum Beispiel für Krankenschwestern, vor Supermärkten oder vor Seniorenheimen – gespielt hatten. „Im Laufe der Tour bekamen wir von vielen verschiedenen Gruppierungen Zuschriften und konnten bei Weitem nicht alle Anfragen erfüllen“, erklärte Markus Thomann den Stein des Anstoßes. Da darunter vermehrt auch Stimmen und Anfragen von Faschingsnarren und -vereinen zu finden gewesen seien, die ja auch irgendwie von Corona betroffen sind, wollten die Brüder nun auch allen Faschings-Freunden etwas Gutes tun und eine Freude bereiten: „Das Lied schenken wir dann den fränkischen Faschingsnarren.“

Einige davon dürfen sich nun nicht nur im Video, sondern am kommenden Freitag vielleicht sogar im Fernsehen bewundern.

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