Feldgeschworene Die erste Siebenerin für Birnbaum

Susanne Deuerling
Mit der Standarte der Feldgeschworenenvereinigung stellten sich die neuen Siebener vor. Im Bild (von links): Edith Münzel, Obmann Heinz Kolb, Roberto Beetz, Josef Schuberth, Günter Beetz, Standartenträger Georg Ziegler, erster Vorsitzender Baptist Vetter, 2. Vorsitzender Georg Pabstmann, Sachbearbeiterin Simone Michel und Bürgermeister Gerhard Wunder. Foto: Susanne Deuerling/Susanne Deuerling

Vier neue Feldgeschworene werden künftig in dem Ort ihr Ehrenamt ausüben. Darunter ist auch Edith Münzel.

 
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Steinwiesen - Das kommunale Ehrenamt der „Feldgeschworenen“ geht bis ins 13. Jahrhundert zurück, ist in Franken entstanden und somit eines der ältesten noch erhaltenen Ämter der kommunalen Selbstverwaltung in Bayern. Auch in Zeiten digitaler Flurkarten seien die Grenzhüter als Bindeglieder zwischen Bürger und Gemeinde gefragt, erklärte Bürgermeister Gerhard Wunder bei der Neuberufung von vier Siebenern für Birnbaum im Rathaus.

Feldgeschworene bindet der Eid auf Lebenszeit an die Bewahrung des Siebenergeheimnisses. Oberstes Gebot für sie ist absolute Verschwiegenheit. Sie sind dabei, wenn Grenzen abgemarkt werden, das heißt, bei der Neuvermessung oder Teilung von Grundstücken.

Durch Aufdecken oder Anbringen von Grenzzeichen machen sie die Grenzen für jedermann erkennbar. Ortskenntnisse und ein „Händchen“, um bei Grenzstreitigkeiten eingreifen zu können, und eine große Portion soziales Engagement gehören dazu.

Wunder betonte, dass gerade in Birnbaum dieses Amt im nächsten Jahr dringend gebraucht werde, müssten doch für die bevorstehende Dorferneuerung alle Grundstücke neu vermessen werden.

Hüter der Grenzen

Der Vorsitzende der Feldgeschworenenvereinigung im Landkreis Kronach, Baptist Vetter, betonte, dass es dieses Amt nur noch in Bayern gebe und andere Bundesländer es bereits sehr bereut hätten, die Feldgeschworenen „abgeschafft“ zu haben. Im Landkreis Kronach werde nun eine weitere Frau als Siebenerin vereidigt. Neben Ludwigsstadt, Pressig und Weißenbrunn steht nun demnach auch in Birnbaum Edith Münzel „ihre Frau“. Mit ihr legten dann auch Günter Beetz, Roberto Beetz und Josef Schuberth vor Bürgermeister Gerhard Wunder und Baptist Vetter den Eid ab. „Wir haben nun wieder vier neue „Siebener“, die sicher genauso gewissenhaft wie alle ihre Vorgänger ihre Pflichten erfüllen werden“, so Vetter. Siebener heißen sie deshalb, weil früher in jeder Gemeinde sieben ehrbare Bürger als Feldgeschworene vereidigt wurden. Der Name hat sich bis heute erhalten.

„Als Hüter der Grenzen und Abmarkungen im Gemeindegebiet arbeiten wir natürlich Hand in Hand mit den Vermessungsbeamten des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Kulmbach/Kronach zusammen“, betonte Vetter und übergab Warnwesten an die neuen Feldgeschworenen. Als Obmann für Birnbaum wählten die Feldgeschworenen Heinz Kolb, der schon länger dabei ist und als seinen Stellvertreter Günter Beetz.

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