„Von Gestalt ein Weib, an Geist aber größer als ein Mann“ – so beschrieb der Humanist Johann Herold einst Olympia Fulvia Morata. Dieses hanebüchene Kompliment war seinerzeit im 16. Jahrhundert als hohe Auszeichnung zu verstehen: War es doch mehr als ungewöhnlich, dass eine junge Frau so in den Fächern Latein und Griechisch sowie der protestantischen Theologie bewandert war, dass sie im Jahr 1555 wohl als erste Frau im Kreise der Lehrenden an der Universität Heidelberg aufgenommen wurde.