Ferienseminar für Coburger Schüler „Sämtliche Erwartungen übertroffen“

Regen von oben und Nässe von unten: Das Kajak fahren wird zur Herausforderung für Luca Schleicher (links) und Jakob Wutke. Foto: privat/privat

Ferienbeginn mal anders: Drei Coburger Gymnasiasten nehmen im August an einem besonderen Seminar in Pegnitz teil. Und machen tolle Erfahrungen.

 
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Noten? Ja. Nein. Doch schon. Zumindest ein wenig. Jakob Wutke und Luca Schleicher müssen grinsen. Klar haben sie einen guten Notendurchschnitt, sogar einen hervorragenden, doch alleine das entscheide nicht. Die beiden Schüler des Coburger Gymnasiums Casimirianum haben, zusammen mit Miriam Kessler, an einem Ferienseminar für besonders begabte und vielseitig interessierte Gymnasiasten teilgenommen.

Angeboten wird es im Rahmen der Begabtenförderung des Bayerischen Ministeriums für Unterricht und Kultus. Und bei dem Begriff „begabt“ oder „hochbegabt“ müssen die beiden schon wieder grinsen und wiegeln ab. „Nee, es ist mehr eine Frage der Motivation als der Begabung, etwas für die Schule zu tun“, formuliert es Jakob, „und wir sind noch in vielen anderen Bereichen engagiert.“ Zusammenfassen könnte man es kurz etwa so: Sie machen gefühlt alles: Jakob ist Kreisvorsitzender der Jungen Union Coburg Stadt, Luca Stellvertretender Kreisvorsitzender der JU Coburg-Land. In der Schule sind sie soundso engagiert, im Erasmus-Projekt, als Tutoren, Schülersprecher, im Chor und in der Technik und, und, und. Sport, Musik und die Jugendfeuerwehr runden den Einsatz der beiden 17-Jährigen in der Freizeit ab.

Insgesamt 20 junge Menschen aus Oberfranken, die im vergangenen Schuljahr die Q11 besuchten, durften die erste Ferienwoche im Gymnasium in Pegnitz verbringen. Vorgeschlagen werden die Jugendlichen von ihrer Schule, eine Kurzbewerbung müssen sie selbst noch schreiben. „Und es war toll!“, schwärmen sie, „besser als jeder Urlaub“, meint Luca, während Jakob hinzufügt: „Das Seminar hat wirklich alle meine Erwartungen übertroffen.“ Neben dem Schließen neuer Freundschaften und dem Knüpfen neuer Kontakte fasziniert die beiden besonders, dass man auch Anregungen erhalte, Dinge zu tun, die man eben nicht jeden Tag macht.

Das war geboten

Highlight für Jakob war hierbei ein Ausflug zu einer weniger bekannten Höhle in der Fränkischen Schweiz: „Hier sind wir durch enge und niedrige Gänge gekrochen, da war nichts mehr mit Stehen oder Laufen“, erinnert er sich. Getoppt wurde das Ganze dann noch durch das Ausschalten des Lichts, doch mitgemacht hätten alle. An den strömenden Regen an diesem Mittwoch erinnern sich die beiden ebenfalls eindrücklich, denn am Nachmittag stand Kajak fahren auf dem Programm und das wurde trotz doppelter Nässe knallhart durchgezogen.

Neben dem „Aktivtag“ wurden den Teilnehmenden verschiedene Workshops angeboten. Einmal zum Kennenlernen, „selbst der war besonders“, begeistert sich Jakob aufs Neue, „wir hatten jemanden vom Hofer Theater zu Gast, der mit uns Übungen gemacht hat, die auch Schauspieler absolvieren“, dann für Musik, Literatur oder Kunst zum Gestalten von Bildern oder Verfassen von Gedichten. Zum „Tag der Wissenschaft“ besuchten die Schüler eine Physik-Vorlesung an der Uni Bayreuth und den Botanischen Garten der Stadt, „mit einem Workshop zum Thema Wasser, Pflanzen und den Klimawandel“, so Jakob. Ein paar Stunden durften die Gymnasiasten auch in die Rolle von Ärzten schlüpfen und an der Pegnitzer Sana Klinik sogar das Skalpell ansetzen. „Aber nur auf Schweinehaut“, fügen sie rasch lachend hinzu.

Blick in die Ferne

Geht die Zukunft in Richtung Medizin? „Nein“, betonen beide. Jakob sieht sich im naturwissenschaftlichen Bereich, ohne sich schon genau festlegen zu wollen, „vielleicht Physik“, während Luca Rechtswissenschaften auf Staatsexamen studieren möchte.

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