Fleisch- und Wurstfreunde Eigenes Festbier zum Jubiläum

Rudolf Hein

Für ihr Jubiläumswochenende Ende April brauen die Fleisch- und Wurstfreunde Ebern-Heubach ihr eigenes Festbier. So viel wollen sie dann unter die Leute zu bringen.

 
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Ortstermin in Rattelsdorf, Ortsteil Freudeneck, bei der Brauerei Fischer: Heute wird im Auftrag gebraut. 36 Hektoliter Festbier, ein Jubiläumssud steht auf dem Plan. Auftraggeber: die Fleisch- und Wurstfreunde aus Ebern-Heubach. Es gilt, für die Feiern zum 15-jährigen Bestehen des Vereins vorzusorgen. Ein gutes fränkisches Bier, gebraut nach den Regeln der Handwerkskunst, gehört einfach dazu.

Auf den Tag genau sechs Wochen sind es noch, bis zum Jubiläumsfest des Heubacher Vereins vom 21. bis 23. April. Sechs Wochen braucht ein Bier, bis es im Lagertank herangereift ist, bis alle Bitterstoffe des Hopfens verschwunden sind und die Kohlensäure schön „bizzelt“.

Donnerstag, der 9. März 2023, später Vormittag. Vor dem Braukessel haben sich Braumeister Jürgen Fischer und eine vierköpfige Delegation der Freunde aus Ebern eingefunden, an ihrer Spitze Erster Vorsitzender Jonas Klein. Gerstenmalz und hohe Temperaturen um die 70 Grad haben ihr Werk vollbracht, die festen Bestandteile hatten ausreichend Zeit sich abzusetzen. Die zuckerhaltige Flüssigkeit wird in den Kochbottich umgepumpt, anschließend aufgekocht und mit verschiedenen Hopfen versehen.

Nach nochmaliger Beruhigung wird das Bier nach und nach auf 5 Grad abgekühlt und schlussendlich mit untergäriger Hefe versetzt, die rund sieben Tage lang aus dem Zucker Alkohol und Kohlensäure hervorzaubert. „Je länger und je kälter die Vergärung abläuft, um so besser“ erklärt Jürgen Fischer. Der Tank, in dem das fertige Bier dann heranreifen wird, ist geleert und gereinigt und wartet auf seinen Einsatz.

Idee entstand schon vor fünf Jahren

Vor fünf Jahren wollte der Verein für die Feiern zum zehnjährigen Bestehen bei der Brauerei Fischer die notwendigen Getränkevorräte bestellen. Eher zufällig kam man auf die Idee, einen Jubiläumssud anzusetzen, an die 30 Hektoliter wurden gebraut – und im Heubacher Bierzelt bis auf den letzten Tropfen verkonsumiert. Für dieses Jahr rechnet man mit noch größerem Zuspruch, die Biermenge wurde „rein prophylaktisch“ um 20 Prozent erhöht. Es wird keine Flaschenabfüllung geben, nur Fässer „zum Austrinken“. Deshalb auch die ausdrückliche Aufforderung des Braumeisters: „Bitte anstrengen!“

Die vier Besucher aus Ebern, sachkundig in Hopfen und Malz allesamt, Hannes Langguth betreibt gar eine kleine Hobbybrauerei, freuen sich schon auf den Tag in etwa vier Wochen, an dem sie nach Freudeneck zurückkommen werden. Dann wird das frisch gebraute „Stöffla“ soweit gereift sein, dass man sich an eine erste Verkostung machen kann.

Tröstlich zu wissen: Aus der laufenden Produktion von etwa 2000 Hektolitern jährlich wird sich sicher das eine oder andere Seidla finden lassen, das die Wartezeit auf das Festbier verkürzen hilft.

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