Festival Klanggrenzen Von Schuberts Seele ins Paradies

Martin Emmerich Foto: /privat

Das Festival Klanggrenzen geht hochromantisch und jazzig in die Finalrunde. Im Coburger Rathaus gibt’s ein Geburtstagsständchen, im Naturkundemuseum werden die Tagebücher von Adam und Eva vertont.

 
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Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der frühen Romantik. Als Franz Schubert nur 31-jährig stirbt, hinterlässt er ein beachtliches Werk mit über 600 Liedern, Sinfonien, Ouvertüren, Bühnenwerken, Klaviermusik und Kammermusik. Mit dem 7. Kammerkonzert begibt sich das Landestheater Coburg in Kooperation mit Klanggrenzen e.V. auf die Spuren des österreichischen Komponisten, der in diesem Jahr 225. Geburtstag feiert. Das Konzert findet am Sonntag, 29. Mai, um 11 Uhr im Rathaussaal statt.

Zentrales Werk ist Schuberts Streichquintett C-Dur op. post. 163, D 956., das Konzertmeister Martin Emmerich als eines der schönsten Kammermusikwerke überhaupt bezeichnet. Obgleich Schubert das Stück in seinem Todesjahr 1828 schrieb, ist es ein ungemein optimistisches, lebensbejahendes Werk, dessen Klang durch die besondere Besetzung mit zwei Celli angereichert wird. Beide Cellisten, Heiner Reich und Jakob Stepp, sind Gäste des Klanggrenzenfestivals.

Eine zentrale Thematik bei Schubert, der in seinen Werken intensive Stimmungen von sprühender Freude bis zu den tiefsten Abgründen vertonte, ist der Tod. Das zweite Stück, aus dem Auszüge zu hören sein werden, ist daher das Streichquartett Nr. 14, d-Moll, op. post., D 810 „Der Tod und das Mädchen“.

Dazu liest der Schauspieler Benjamin Hübner Passagen aus dem Buch „Schubert“ von Peter Härtling. Die literarische Biografie mischt Fakten mit Poesie und ist eine anschauliche und emotionale Reise in die Zeit des Komponisten, dessen Leben und künstlerisches Schaffen changierte zwischen sprühender Freude und den finstersten Abgründen.

Tickets gibt es noch online unter www.landestheater-coburg.de sowie an der Theaterkasse.

Schöpfungsmusik

Im Naturkundemuseum im Hofgarten widmen sich Musikerinnen und Schauspieler am Montag, 30. Mai, ab 19.30 Uhr der Erschaffung der Welt. Dazu begeben sie sich ins Amerika rund um das Jahr 1900. William McKinley und Theodore Roosevelt sind Präsidenten der USA, der Schriftsteller Mark Twain ist am Höhepunkt seiner Karriere und der Jazz blüht auf. Was also liegt näher, als Mark Twain mit Jazz zu kombinieren?! Jeder kennt die Geschichten um Tom Sawyer, doch kaum jemand Twains fiktive Tagebücher von Adam und Eva. In witziger Dialogform vorgetragen von Frederik Leberle und Anja Bart werden sie musikalisch umrahmt von dreierlei „Klassik-Jazz“.

Darius Milhaud war einer der ersten Klassiker, die mit Jazz experimentierten. Sein Werk „La création du monde“ passt ideal zur Ursprungsgeschichte von Adam und Eva. George Gershwin gilt als der Inbegriff des klassik-orchestralen Jazz. der jüngst verstorbene Nikolai Kapustin schließlich hat die Verbindung von Klassik und Jazz auf eine neue Ebene gehoben. Es spielen Martin Emmerich und Laura Schäfer, Violine, Annemarie Birckner, Viola, Heiner Reich, Violoncello und Nina Scheidmantel, Klavier.

Tickets sind in der Buchhandlung Riemann sowie an der Abendkasse erhältlich. du

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