Mann in U-Haft
Am Freitagmorgen habe ein Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Hof Haftbefehl erlassen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft weiter mit. Der Verdächtige sitze inzwischen in Untersuchungshaft. Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bei der Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt weiter in dem Fall.
Eva Döhla: „Unsere Stadt steht zusammen“
Hofs Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) reagierte erschüttert auf die mutmaßlichen Anschlagpläne. „Etwas Vergleichbares gab es bei uns in Hof bislang noch nie - das Zusammenleben mit mehr als 48.000 Menschen aus 127 Ländern verlief stets friedlich, und wir werden alles tun, dass dies auch in Zukunft so bleibt“, teilte sie mit. „Ich bin der Polizei und den Sicherheitskräften darum von ganzem Herzen dankbar, dass sie mit ihrem entschlossenem Eingreifen ein schlimmes Verbrechen verhindert haben.“
Alle Beteiligte arbeiteten nun weiter mit Hochdruck an der weiteren Aufklärung des Falls. „Die weiteren Ermittlungen bleiben abzuwarten. Unsere Stadt steht zusammen. Die öffentliche Sicherheit und das friedliche Miteinander in Hof stehen für uns im Vordergrund.“
Ziel waren wohl Soldaten bei Aus- und Weiterbildung
Ziel des Anschlags scheint allerdings nicht die Oberfranken-Kaserne selbst gewesen zu sein, sondern Soldaten, die sich für berufliche Fort- und Weiterbildungskurse in Hof befinden. Die Bundeswehr betreibt in Hof seit vielen Jahren die Zivilberufliche Aus- und Weiterbildungs-Betreuungsstelle (ZAW): Zusammen mit externen Anbietern können sich hier Berufssoldaten in verschiedenen Berufsfeldern ausbilden lassen, um nach ihrer langjährigen Bundeswehrzeit eine Berufsausbildung vorweisen zu können.
Zusammen mit der Handwerkskammer und dem BfZ können sich die Soldaten unter anderem zum Mechatroniker oder zum Feinwerkmechaniker ausbilden lassen.
So sind Soldaten in Uniform ein normaler Anblick im Hofer Stadtbild: In Klassenstärke stehen sie oft an den Bushaltestellen, um auf die Bundeswehr-Busse zu warten, die zwischen den Standorten der einzelnen Ausbildungsanbieter verkehren, oder verbringen ihre Kurspausen in der Hofer Innenstadt. Eine solche Situation scheint Ziel des Attentäters gewesen zu sein. Etwa 250 Soldaten aus ganz Deutschland befinden sich zu diesem Zweck turnusmäßig in Hof und sind demnach auch im Stadtbild präsent.