Feuerwehr Staffelstabübergabe in Sonnefeld

Alexandra Kemnitzer
Der bisherige Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Sonnefeld, Dirk Bauer (links), ist neuer Kreisbrandmeister des Unterkreises 5/4. Seine Nachfolge hat Markus Schrepfer (rechts) angetreten. Foto: /Feuerwehr Sonnefeld

Markus Schrepfer folgt bei der Freiwilligen Feuerwehr als Kommandant auf Dirk Bauer. Der blickt noch mal zurück auf die Höhepunkte seiner Amtszeit – sowie den Tiefpunkt.

 
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Sonnefeld - Markus Schrepfer ist ohne Gegenstimme zum neuen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Sonnefeld gewählt worden und ist seit Erhalt des Ernennungsschreibens am 24. Dezember nun auch offiziell im Amt. Pandemiebedingt war die Wahl um ein Jahr verschoben worden. Bisheriger Amtsinhaber Dirk Bauer, der diesen Posten seit Juli 1989 bekleidet hatte, stellte sich nicht mehr zur Wahl, ist nun aber neuer Kreisbrandmeister des Unterkreises 5/4 (Sonnefeld/Weidhausen).

Sich für die Feuerwehr entschieden und 32 Jahre als Kommandant Verantwortung getragen zu haben, hat Dirk Bauer nie bereut. „Als ich damals zum Kommandanten gewählt wurde, gab es keinen weiteren Bewerber“, erinnert sich Bauer, der seit 1987 in der Feuerwehr ist. Damals wollte Bauer Verantwortung übernehmen und neuen Schwung in die Wehr bringen, was ihm auch gelungen ist. Er stellte sich bis heute den vielen Herausforderungen und großen Aufgaben nach dem Motto: Ich will keinen Dank, ich will einfach nur helfen. Mit fachlichem Wissen versuchte er, die Wehr nach vorne zu bringen und neue Wege in Sachen Außenwahrnehmung zu beschreiten.

Feuerwehr zum Anfassen

Unter seiner Führung wurden neue Aufgabengebiete übernommen, für die entsprechendes Wissen und Ausrüstung notwendig waren. Bei den traditionellen Kirchweihübungen war Bauer besonders die „Feuerwehr zum Anfassen“ wichtig. Deshalb wurde auch jedes Mal den großen und kleinen Zuschauern das Übungsvorgehen anschaulich erläutert, um so die Lust auf den Dienst am Nächsten zu wecken. In all den Jahren hat Bauer stets ein sehr gutes Verhältnis zur Gemeindeverwaltung gepflegt. Durch das vertrauensvolle Miteinander gab es bei der Erfüllung von Anschaffungswünschen nie Probleme. Neben Fahrzeugen und besonderen Geräten zählt hier der Neubau des heutigen Gerätehauses zu den prägendsten Errungenschaften.

Schon immer wollte Dirk Bauer große Verantwortung übernehmen, die er dann zweifelsohne auch hatte. Schließlich gab es auch Ereignisse, die er nicht so schnell vergisst. Wie etwa ein Einsatz, bei dem eine eingeklemmte Person aus einem Porsche befreit werden musste und dabei das Rettungsgerät versagte. „Mit vereinten Kräften haben wir es dann trotzdem geschafft“, erinnert er sich. Natürlich ereignete sich in den 32 Jahren auch Spektakuläres, wie mehrere Großbrände, die das ganze Wissen abverlangten, oder eine Hunderettung in Weickenbach. Um den Vierbeiner zu befreien, wurde kurzerhand die Straße aufgebaggert. Der TV-Sender RTL drehte über diese nicht alltägliche Tierrettung sogar einen Kurzfilm. Es gab aber auch traurige Ereignisse, wie die Reanimation eines Feuerwehrkameraden aus den eigenen Reihen, der verstarb. Dieser Einsatz geht Bauer bis heute nach.

Komisches Gefühl

In all den Jahren hat sich im Feuerwehrwesen vieles gewandelt und getan. Dirk Bauer bildete zusammen mit der Führungsmannschaft neue Aktive aus und begeisterte sie für den Dienst. Besonders schätzt er die sehr gute Kameradschaft, die in den eigenen Reihen und den anderen Wehren herrscht, und freut sich, wenn in der schnelllebigen Zeit nach wie vor Nachwuchskräfte den Weg in die Jugendfeuerwehr finden. Aufgrund einer beruflichen Veränderung hat der bisherige Kommandant jedoch den Entschluss gefasst, sein Amt abzugeben. Seit dem 26. Dezember fungiert er als Kreisbrandmeister (KBM), bereits 24 Minuten nach Dienstbeginn erhielt er seinen ersten Einsatz in der neuen Funktion. „Es war ein komisches Gefühl, als ich meine Jungs so arbeiten sah“, räumt Bauer ein, der nunmehr als KBM den Aktiven in beratender Funktion zur Seite steht.

Mit dem Führungswechsel kommt aber freilich auch frischer Schwung in die Mannschaft. 1989 ist Markus Schrepfer in die Freiwillige Feuerwehr Hochstadt am Main eingetreten, er wechselte durch Heirat und Umzug zur Sonnefelder Wehr. Als 2017 die Wahlen für den stellvertretenden Kommandanten anstanden, war Schrepfer bewusst, dass einiges an Arbeit auf ihn zukommen würde. Da er auch noch Posaune und Bariton spielt, galt es eine Balance zwischen seinen beiden Hobbys zu finden. Obendrein galt es für ihn, sich in Sachen Übernahme von Feuerwehrführungsaufgaben fit zu machen und Lehrgänge, unter anderem an der Feuerwehrschule in Würzburg, zu besuchen. Mehr und mehr aber wuchs Schrepfer in diese Aufgaben hinein und wurde schließlich nach seinem Zugführerlehrgang von Dirk Bauer auf dessen mögliche Nachfolge angesprochen.

Die größte Herausforderung

Für den neuen Kommandanten steht die Feuerwehr unter ihrem Leitsatz: „Gott zur Ehr, dem Nächsten die Wehr!“ Worin er seine größte Herausforderung sieht? „Noch können wir die Einsatzbereitschaft sicherstellen, wenn sich aber hier nichts ändert, steht das Ganze auf sehr wackligen Beinen. Daraus brauchen wir keinen Hehl zu machen oder uns die Situation schönreden.“

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