Feuerwehren Gemeinsamer Test für die Retter

Peter Tischer
Die Feuerwehrleute stellen das Einsatzgerät parat, das unter anderem den Spreizer beinhaltet, um eine eingeklemmte Person aus einem Fahrzeug befreien zu können. Foto: /Peter Tischer

Aktive aus dem Stadtgebiet Neustadt führen zum ersten Mal gemeinsam eine Leistungsprüfung durch. Auch zur Stärkung kleinerer Wehren. Das soll kein Einzelfall bleiben.

 
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Neustadt - „Kleine Wehren sind unverzichtbar“ – das hat Kreisbrandinspektor Stefan Zapf klargestellt. Er war einer der Schiedsrichter, die die Leistungsprüfung Technische Hilfeleistung bewerteten. Gemeinsam mit Kreisbrandmeister Andreas Steller und Jürgen Thamm händigte er schließlich 15 Feuerwehrleuten das Leistungsabzeichen in unterschiedlichen Stufen aus. „Sehr gut gemacht haben das die Kameraden“, lautete das einhellige Urteil der Juroren.

Das Besondere an der Veranstaltung war, dass man die Prüfung erstmals feuerwehrübergreifend im Stadtgebiet durchgeführt hat, erläuterte Stadtbrandinspektor Florian Höfner. Dabei waren Feuerwehrleute aus der Kernstadt, Bergdorf, Ebersdorf, Mittel- und Unterwasungen, Wildenheid, Thann und Haarbrücken. „Bis hin zu einigen Kommandanten nehmen unterschiedliche Ausbildungsgrade teil“, lobte Höfner. Grundsätzlich unterscheide man bei der Feuerwehr zwischen dem Löschangriff und der Technischen Hilfeleistung, „wobei letztere auf den klassischen Verkehrsunfall abzielt“, erklärte der Stadtbrandinspektor.

Genau das trainierten die 15 Ehrenamtlichen. „Fast vier Wochen haben sie ihre Freizeit geopfert“, erläuterte Zapf. „Dabei ging es um Schnelligkeit, aber auch um Wissensvertiefung.“ Blindes Verstehen brauche man im Einsatz. „Außer knappen Befehlen bleibt da keine Zeit zum Diskutieren“, sagt Höfner.

Die Probanden stellten sich einem theoretischen Prüfungsteil mit Gerätekunde, Testfragen und Erste-Hilfe-Maßnahmen. Im praktischen Teil ging es um die Menschenrettung aus einem verunglückten Fahrzeug. „Wir wollen das Know-how unserer kleinen Wehren nutzen und mit solchen Übungen das Zusammenspiel stärken“, stellte Zapf heraus. „Denn wenn man sich kennt, bedarf es nicht vieler Worte. Da weiß jeder, was zu tun ist.“

So soll dieses Zusammenwirken auch landkreisweit in den Fokus gerückt werden. „Wir werden dabei schwerpunktmäßig die Zusammenarbeit unserer Wehren trainieren“, erläuterte Zapf, der derzeit ein Konzept dafür erarbeitet.

Unter dem Strich erhielten elf Aktive das Abzeichen der Stufe 1, drei jenes der Stufe 2 und einer dasjenige der Stufe 3. „Wir haben gute Erfahrung mit dieser wehrübergreifenden Leistungsprüfung gemacht und werden so etwas wohl in zwei Jahren wiederholen. Dann aber mit allen Wehren des Stadtgebiets“, resümierte Stadtbrandmeister Stefan Köhler.

Etwas soll dabei nicht unerwähnt bleiben: Die Feuerwehrleute haben neben der fast vierwöchigen Ausbildung auch noch einen kompletten Sonntagmorgen für die Prüfung investiert. Ehrenamtlich, versteht sich.

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