Berlin - 60 Millionen Euro in 15 Jahren: Diese gewaltige Summe werden der Bund und das Land Thüringen je zur Hälfte für die Sanierung des Ensembles Schloss Friedenstein Gotha geben. Als eine der ersten frühbarocken Schlossanlagen Deutschlands sei das Schloss mit seinen kostbaren Kunstsammlungen, Prunkräumen, Parkanlagen und dem berühmten Ekhof-Theater ein kulturelles Gesamtkunstwerk von Weltrang, erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters, CDU, am Freitag zur Unterzeichnung des Finanzierungsabkommens mit Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) in Berlin.
Dieses bauliche Erbe zu pflegen, nachhaltig zu sanieren und für kommende Generationen zu bewahren sei eine gesamtstaatliche Aufgabe, «zu der wir als Kulturerben in Deutschland auch verpflichtet sind», unterstrich Grütters. Der Bund hatte seine bereits 2015 getroffene Zusage von 30 Millionen Euro davon abhängig gemacht, dass auch das Land den gleichen Anteil aufbringt.
Schloss Friedenstein werde mit Hilfe des Bundes wieder zum S
trahlen gebracht, sagte Hoff laut Mitteilung. Die Sanierung des nach dem Dreißigjährigen Krieg erbauten Schlosses sei das bedeutendste Projekt der Denkmalpflege in den nächsten Jahren und ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Förderung in Gotha und Thüringen. Zuvor waren bereits 20 Millionen Euro von Bund und Land in die Anlage geflossen. Als «Barockes Universum» ist sie neben Weimar und Eisenach ein Touristenmagnet.

Größte Herausforderung ist nach Angaben der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten Planung, Logistik und Bau in den Häusern zu koordinieren. Die ursprünglich auf zehn Jahre angelegte Sanierung wird deshalb auf 15 Jahre gestreckt. Die Sanierung soll im Westflügel des Schlosses beginnen. Dort laufen bereits restauratorische und bauliche Voruntersuchungen.
Laut Hoff war es für das Land wichtig, dass aus den 60 Millionen Euro vier Millionen Euro für die Ausstattung der Räume im Schloss zur Nutzung als Museum verwendet werden kann. Die Schlösserstiftung braucht zudem für die umfangreichen Baumaßnahmen zusätzliches Personal. Auch hier wurde mit dem Bund vereinbart, dass bis zu 2,6 Millionen Euro für derartige Projektstellen bereit stehen.