Coburg - Journalisten bescheinigen Musikern ja recht gerne, sie spielten sich die Finger wund fürs werte Publikum respektive ihre karge Gage. Dass aus der Metapher blutiger Ernst wird, kommt eher selten vor - doch am Sonntagabend ist es passiert im Coburger Haus Contakt: Kurz vor der Pause platzt die Blase an Rainer Brunns rechtem Daumen, was man ihr wirklich nicht verübeln kann in Anbetracht dessen, was seine Zupfhand leistet: Virtuoses Fingerpicking perlt dem Bamberger Gitarristen scheinbar beiläufig von der Hand, mit lässiger Geläufigkeit und Präzision sprießen aus komplexen Zupfmustern furiose Soli, derweil der Daumen den Groove mit stoischen, zuweilen auch peitschenden Bass-Beats grundiert.