Coburg - Der Titel klingt possierlich, lässt ein beschauliches Märchen für die ganze Familie erwarten. Als solches wurde "Das schlaue Füchslein" in der Tat oftmals inszeniert, auch in Coburg, wo Leos Janáceks Oper zuletzt vor 15 Jahren auf die Bühne kam. Allein: Diese Rezeption verkennt oder verbirgt, was hinter der Fabel steckt: "Diese Allegorie wirft Licht in die Abgründe der menschlichen Natur" erklärt Intendant Bodo Busse. Die Coburger Neuinszenierung, die am 4. Februar Premiere im Großen Haus erlebt, wird denn auch mit dem "Missverständnis, das sei eine Kinderoper in der Tradition von Hänsel und Gretel" brechen: Ein dramatischer, gesellschaftskritischer Opern-Thriller steht zu erwarten, der nach Busses Worten "die Substanz des Stoffes in Bilder fasst" und ausdrücklich "für Menschen ab 16 Jahre" empfohlen wird.